Thomas Abeltshauser
Freier Journalist, Filmkritiker und Kurator in Berlin. Kritiken, Essays und Interviews zu aktuellen Kinostarts, Berichte von internationalen Filmfestivals u.a. Magister in Filmwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Mitglied im Verband der deutschen Filmkritik, bei Fipresci und Galeca.
Filmkritiken von Thomas Abeltshauser
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Satire über den russischen Machthaber mit KI-generiertem Antlitz, die auf rabiaten Exorzismus setzt statt politischer Analyse. Wenig erhellend und leidlich lustig.
In seiner Adaption des William-S.-Burroughs-Romans sucht Luca Guadagnino wahrhaftige Emotion im Artifiziellen und findet berührende Bilder für die Einsamkeit und Sehnsüchte seines Protagonisten.
Die Geiselnahme der München-Olympiade 1972 aus Sicht des live berichtenden US-Fernsehteams ist packender Kammerspielthriller und kluge Reflektion über Medienverantwortung.
Kunst und Leben des Chronisten der schwulen Subkultur West-Berlins zur Hochphase der Aids-Krise macht dieser Dokumentarfilm anhand von Jürgen Baldigas Tagebüchern und Fotografien eindrücklich nachvollziehbar.
Das Spielfilmdebüt von Payal Kapadia ist eine Ode an weibliche Solidarität und eine ambivalente Liebeserklärung an ihre Heimatstadt Mumbai, die in Bildern eher andeutet als auszubuchstabieren.
Aliens rüsten zum Endkrieg in einem verpennten Dorf an Frankreichs Nordküste. Bruno Dumont verbindet sozialen Realismus und Weltraumoperette zu einem irren Ritt in Richtung Apokalypse. Ein grenzwertiges Vergnügen.
Eine Dreiecksgeschichte in der Hitze Brasiliens, die kriminelle und sexuelle Energien zum tropischen Neo-Noir kurzschließt. Mit knalliger Ästhetik zelebriert Karim Aïnouz ein verschwitztes, dabei erfrischend amoralisches Kino der Körper.
Überbordend und mitreißend inszeniert Jacques Audiard (»Ein Prophet«) den Drogenbandenkrieg in Mexiko in einer Mischung aus Sozialdrama, Musical und Telenovela. Was irre klingt, funktioniert überraschend gut.
Ein 18-jähriger Soldat desertiert und hofft auf eine längst verlorene Normalität, doch als junger Israeli gibt es im Nahostkonflikt kein Entkommen. Gedreht vor dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023, wirkt der Film dringlicher denn je.
Todd Phillips dekonstruiert im Sequel zu »Joker« den Comicmythos konsequent und inszeniert Arthur Fleck als öden Loser. Gewagt? – vielleicht; langweilig? – allemal.
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Tipp
In der Animationsserie »Traum Studios« wird die Innenwelt von Riley aus »Alles steht Kopf« weitergesponnen.
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Die spanische Serie »La Mesías – Die Auserwählte« erzählt von religiösem Wahn und einer schwierigen Kindheit. Ihre Macher gelten als die Erben Pedro Almodóvars.
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»Say Nothing« erzählt von den Widersprüchen eines Engagements bei der IRA während der Hochphase der »Troubles« – so fesselnd und nachvollziehbar, dass sich Fragen an die Gegenwart unmittelbar anschließen.
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In den neun Episoden von »Self-Portrait as a Coffee Pot« bespricht der südafrikanische Künstler William Kentridge selbstreferenziell, aber auch selbstironisch sein bisheriges Werk – mit sich selbst.
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Streaminganbieter Mubi zeigt die ersten Filme, die der amerikanische Independent-Regisseur Ira Sachs in den 90er und nuller Jahren gemacht hat.
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In Staffel 3 von »The Bear« dreht sich wieder alles ums Zubereiten und Kochen, begleitet von schwelenden Konflikten und Wortgefechten, die so geschliffen sind wie die zum Einsatz kommenden Messer.
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In der »Jerrod Carmichael Reality Show« geht Stand-up-Comedian Carmichael eine gewagte Mischung aus Authentizität, Provokation und Einladung zum Voyeurismus ein.
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In »Fancy Dance« erzählt Erica Tremblay abseits von üblichen Stereotypen von einem Tante-Nichte-Gespann, das auf seine Weise den widrigen Lebensumständen der indigen-amerikanischen Community die Stirn bietet.
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David E. Kelley verfilmt den Thriller »Aus Mangel an Beweisen« neu, nun als achtteilige Serie und mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle.
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Mit Würde durch die Jahre: Ewan McGregor spielt in der Romanadaption »Ein Gentleman in Moskau« einen Aristokraten, der nach der Revolution im Hausarrest ausharrt.
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