Thomas Abeltshauser
Freier Journalist, Filmkritiker und Kurator in Berlin. Kritiken, Essays und Interviews zu aktuellen Kinostarts, Berichte von internationalen Filmfestivals u.a. Magister in Filmwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Mitglied im Verband der deutschen Filmkritik, bei Fipresci und Galeca.
Filmkritiken von Thomas Abeltshauser
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Judd Apatow inszeniert das semibiografische Filmporträt über die holprigen Selbstfindungsversuche von US-Comedian und Hauptdarsteller Pete Davidson als Tragikomödie zwischen Brachialhumor und leicht sentimentaler Familientherapie: »The King of Staten Island«
Kämpferisches, wenn auch etwas schematisches Drama über den jungen Anwalt Bryan Stevenson (Michael B. Jordan), der sich seit den späten 80er Jahren gegen rassistische Justizwillkür in Alabama einsetzte. Jamie Foxx ist als unschuldig zum Tode Verurteilter so gut wie seit »Ray« nicht mehr
Ein Jahr vor dem Weinstein-Skandal wurden die Missbrauchsfälle beim rechten US-Sender Fox News bekannt, dessen CEO Roger Ailes systematisch Mitarbeiterinnen sexuell belästigt hatte. Mit Charlize Theron, Nicole Kidman und Margot Robbie großartig besetztes Drama
Ladj Ly schickt in seinem Spielfilmdebüt einen Provinzpolizisten in den sozialen Brennpunkt einer Pariser Vorstadt, wo er unmittelbar Ausschreitungen und den Machtkampf zwischen Gangs und Staatsgewalt erlebt. Packendes, authentisches Drama und Frankreichs Oscar-Kandidat: »Les Misérables«
Die Lebensgeschichte des »Hofmohr« Angelo Soliman im Wien des 18. Jahrhunderts als artifizielles Kostümdrama und zugleich hochaktuelle, gesellschaftspolitische Reflektion über Identität und Alltagsrassismus. Smart und sinnlich
Die surreale Entstehungsgeschichte von Luis Buñuels Dokufiktion »Land ohne Brot« konsequent als Animationsfilm inszeniert, der sehr gelungen Weltsicht und Arbeitsweise des spanischen Exzentrikers widerspiegelt
Yuval Adler schickt in seinem Spionagethriller Diane Kruger als Mossad-Agentin nach Teheran, wo sie sich verliebt. Mehr Charakterstudie als Genrekino, spannungsarm und unglaubwürdig
Zwei Frauen in einem Fischerdorf versuchen, sich aus dem männerdominierten Sumpf von Drogen, Sex und Gewalt zu kämpfen. Griechische Tragödie als alptraumhafter Kunstthriller: »Das Wunder im Meer von Sargasso«
Unter dem Surren der Nadel erzählen in einem Jerusalemer Tattoo-Studio Kunden jeder Couleur von sich. So entsteht im diesem Dokumentarfilm ein vielstimmiges Porträt der Stadt jenseits der eindimensionalen Nachrichtenbilder vom »Nahostkonflikt«: »Ink of Yam«
Geschichten, wie sie Oscar-Wähler lieben: ein kleiner autistischer Junge lernt mithilfe von Disneyfilmen zu sprechen und findet seinen Platz im Leben. Der gefeierte Dokumentarfilm »Life, Animated« von Roger Ross Williams ist so klebrig und manipulativ wie die Animationsmärchen, die seinem Protagonisten halfen
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Zwischen »Lost« und »Herr der Fliegen«: In »Wild Republic« flüchtet eine Gruppe Jugendlicher in die Berge
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Freude unterm Aluhut: Mit »Schlafschafe« thematisiert endlich eine deutsche Serie das Thema Pandemie und Querdenker ganz frontal. Ab 12. Mai auf ZDFneo und in der Mediathek
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Churchill hat's auch getan: Auf Basis einer seltsamen Theorie befeuern vier Lehrer ihren Alltag mit Alkohol. Thomas Vinterberg über seinen oscarnominierten Film »Der Rausch«, einen schrecklichen Schicksalsschlag und die Frage, welche Rolle Drogen in unserer Gesellschaft spielen
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Chillig und fluide: Luca Guadagnino drehte mit »We are who we are« sein erstes Serienprojekt. Aber vielleicht ist die Geschichte um einen amerikanischen Jungen, den es an einen italienischen Strandort verschlägt, auch eher Film. Ab 7. März bei Starzplay
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Aus Israel nach Paris: »The Attaché« erzählt von aktuellen Klassen- und Kulturkonflikten. Zu sehen ab 14. März auf Starzplay
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»Wir Kinder vom Bahnhof Zoo« nun als Serie: mit mehr Figuren, mehr Fiktion und mehr Fantasie denn Realismus
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Olivier Nakache und Éric Toledano, die Regisseure von »Ziemlich beste Freunde«, haben das Konzept der israelischen Therapieserie »Betipul« adaptiert. Ihre Version, die arte-Produktion »In Therapie«, beginnt unmittelbar nach dem Attentat auf das Bataclan
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Von ganz unten: Ramin Bahrani hat mit »White Tiger« den preisgekrönten Roman von Aravind Adiga adaptiert, der mit einigem schwarzen Humor vom skrupellosen Aufstieg eines Mannes von niedriger Herkunft erzählt
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2020 war das Jahr, in dem wir streamten. Es hat sich gelohnt: Von Spike Lees »Da 5 Bloods« bis zu »The Trial of the Chicago 7«, von »Mank« bis »On the Rocks« sind viele würdige Filme für die Plattformen produziert worden oder dort gelandet. Und: Die sind jetzt auch ohne Kinostart oscarfähig. Eine Spekulation
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Denen zeigen wir's!: Ryan Murphys Musical-Adaption »The Prom« ist schillernder Camp-Spaß