Thomas Abeltshauser
Freier Journalist, Filmkritiker und Kurator in Berlin. Kritiken, Essays und Interviews zu aktuellen Kinostarts, Berichte von internationalen Filmfestivals u.a. Magister in Filmwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Mitglied im Verband der deutschen Filmkritik, bei Fipresci und Galeca.
Filmkritiken von Thomas Abeltshauser
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Fünf Unbekannte teilen sich in dieser Dramödie eine Mitfahrgelegenheit von Berlin nach Paris und erweisen sich dabei mit all ihren Befindlichkeiten und handfesten Problemen als Mikrokosmos Europas. Etwas konstruiert wirkendes Roadmovie, das an Fahrt gewinnt.
Der erste Spielfilm, bei dem ein Israeli und eine Iranerin gemeinsam Regie führen, ist zugleich ein packendes Sportdrama mit rasant inszenierten Judokämpfen und ein politischer Thriller um strukturelle Unterdrückung, individuelle Freiheit und persönliche Verantwortung.
Uninspiriertes und steifes Doku-Drama über den umstrittenen Bildhauer, Architekten und Maler Bernhard Hoetger, das in seiner konventionellen Form der widersprüchlichen Bandbreite seines Gegenstands nicht gerecht wird.
Eine pensionierte Lehrerin aus Georgien taucht in die queere Subkultur Istanbuls ein, um ihre trans Nichte wiederzufinden. Levin Akins Spielfilm verwebt Fragen um Identität zu einem berührenden Plädoyer für Solidarität und die Kraft der Veränderung.
Riley ist inzwischen eine 13-jährige Jugendliche und die Pubertät bringt eine ganze Reihe neuer Emotionen, die in ihrer Schaltzentrale für Chaos sorgen. Das Sequel zum Animationshit von 2015 ist lebenskluges, im besten Sinne unverkopftes Vergnügen für (fast) alle Altersgruppen.
Ein Staranwalt setzt sich für Missbrauchsopfer ein und gerät selbst unter Verdacht. Joachim Lafosses Thrillerdrama kreist um Schuld, Scham und das Unausgesprochene, an denen die Familie zu zerbrechen droht. Trotz kleinerer Schwächen sehenswert.
Oskar Roehlers schont in seinem wenig zimperlichen Rundumschlag gegen die deutsche Filmbranche niemanden, am wenigsten sich selbst. In den besten Momenten entlarvend komisch, nutzt sich der Fremdschäm-Effekt in seinem ausufernden Vulgär-Exorzismus bald ab.
Was hat es mit den Wäldern bei Tokio auf sich? Nach dem Oscar für »Drive My Car« entspinnt der Japaner Ryusuke Hamaguchi ein faszinierend rätselhaftes Drama über das Verhältnis von Mensch und Natur, eingebettet in die sphärischen Kompositionen von Eiko Ishibashi.
Beruhend auf realen Fluchterfahrungen erzählt Matteo Garrone von zwei senegalesischen Jugendlichen und ihrem lebensgefährlichen Weg nach Europa. Die tollen Hauptdarsteller überzeugen mehr als die teils märchenhaften Elemente.
Zugewandt und auf Augenhöhe porträtiert Jochen Hick ein halbes Dutzend queere Wahlberliner aus verschiedenen Teilen der Welt. Ein faszinierendes Zeitbild der Stadt als Sehnsuchtsort im ständigen Wandel.
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Meldung
Morgan Neville, 1967 geboren, konnte der Produzent, Regisseur und Autor für seinen Dokumentarfilm über Background-Singer, »20 Feet from Stardom«, 2014 einen Oscar gewinnen. Auch sein »Best of Enemies« über die Debatten von Gore Vidal und William F. Buckley schaffte es 2016 auf die Shortlist.
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Alice Rohrwacher ist eine wahrhaft unabhängige Filmemacherin. Schönheit im konventionellen Sinn interessiert sie nicht und schon gar nicht will sie cool sein. Sie sucht und forscht, auch in der Geschichte des Kinos. Thomas Abeltshauser hat sie zu »La chimera« befragt, dem Abschluss einer Trilogie über das ländliche Leben in Italien.
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Doug Limans Remake des Patrick-Swayze-Vehikels »Road House« von 1989 trumpft mit Schauwerten auf und gerade genug Ironie, um die alten Fans nicht zu verschrecken.
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Regisseurin Catherine Corsini spricht im Interview über traumatische Familiengeschichten, ihre korsischen Wurzeln und den langen Weg zu der teils autobiografischen Geschichte, die sie in ihrem neuen Film »Rückkehr nach Korsika« erzählt.
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Nach 23 Jahren und 12 Staffeln will Larry David seine Serie »Curb Your Enthusiasm« nun wirklich beenden. Kann das gut gehen?, fragen sich die Kenner der Cringe-Comedy.
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Befreiungsschlag im eisigen Dunkel: Mit »Night Country« erfindet sich das »True Detective«-Format neu, nicht nur weil diesmal Frauen ermitteln.
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Mit »All of Us Strangers« kehrt Andrew Haigh, bekannt als Regisseur von »Weekend« und »45 Years«, erfolgreich zu seiner sehr persönlichen Art des Filmemachens zurück. Ein Porträt.
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Vom Kalten Krieg bis zur Reagan-Ära: »Fellow Travelers« erzählt von den verschiedenen Strategien des Lebens und Überlebens queerer Menschen.