TV-Tipps

In den Gängen (2017)

14./15. April, 1:30 Uhr, MDR
In einem schlafwandlerischen Balanceakt zwischen Wahrhaftigkeit des Lebens und Magie des Kinos fängt »In den Gängen« den Arbeitsalltag und die Lebensdramen der Angestellten in einem Großmarkt in der ostdeutschen Provinz ein.

Sorry We Missed You (2019)

16. April, 20:15 Uhr, arte
Eine kleine, liebevoll verbundene Familie ringt mit prekären und unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Mit großer Zärtlichkeit sammelt Ken Loach feine Beobachtungen des Arbeits- und Familienalltags, macht aber auch den ungeheuren Druck spürbar, der dieser hart arbeitenden Familie die Luft zum Atmen nimmt.

Der Trafikant (2018)

18. April, 23:50 Uhr, ARD
Atmosphärische, wenngleich nicht in allen Details überzeugende Adaption des gleichnamigen Seethaler-Romans mit Bruno Ganz als wundervoller Sigmund Freud.

La Gomera (2019)

18./19. April, 0:00 Uhr, ONE
Ein korrupter Polizist soll der Mafia helfen, einen Unternehmer aus dem Gefängnis zu befreien, und verfängt sich dabei in einem Netz aus Lügen. Corneliu Porumboiu verbeugt sich vor den Klassikern des Film Noir und inszeniert ein ironisch-amüsantes Genrepastiche, das sich zugleich als Kommentar auf das Verhältnis zwischen West- und Osteuropa lesen lässt.

Körper und Seele (2017)

19. April, 23:05 Uhr, 3sat
Mit dem bildgewaltigen Autorenfilm »Körper und Seele« gelingt der Ungarin Ildikó Enyedi ein poetischer Film über ein Schlachthaus, das sich als Schutzraum für zwei versehrte Seelen entpuppt.

Trautmann (2018)

20. April, 22:45 Uhr, WDR
Die Intergrationsgeschichte des deutschen Kriegsgefangenen Bert Trautmann, der im England der 50er Jahre zur gefeierten Torwartlegende aufstieg, inszeniert Marcus H. Rosenmüller zwischen klassischer Sportfilmdramaturgie und britischem Feelgood-Movie, dem man mehr Mut zu offenen Widersprüchen gewünscht hätte

Verachtung (2018)

21. April, 23:40 Uhr, ZDF
Eine weitere Folge der Serie aus dem Sonderdezernat Q für ungelöste Fälle. Carl Mørck und sein Assistent Assad lösen routiniert und ohne Überraschungen einen alten Mordfall. Der allerdings hat brennende gesellschaftliche Relevanz.

Schweigend steht der Wald (2022)

22. April, 22:00 Uhr, BR
Saralisa Volm hat den Roman von Wolfram Fleischhauer um eine Frau, die förmlich in der Vergangenheit gräbt, als spannenden Thriller inszeniert.

Persischstunden (2019)

23. April, 20:15 Uhr, arte
Der Jude Gilles gab sich als Perser aus, um nicht erschossen zu werden; nun muss er im KZ einem SS-Mann Farsi beibringen. Weil er die Sprache gar nicht beherrscht, erfindet er ein Idiom. Mit Respekt für die Opfer inszeniert Perelman vielfache Perspektivwechsel in einer unheroischen Überlebensgeschichte, die dem Erinnern als Leitmotiv folgt.

The Quiet Girl (2022)

24. April, 23:45 Uhr, WDR
Die Geschichte um ein vernachlässigtes Mädchen, das während eines Sommeraufenthalts bei Verwandten ungeahnte Fürsorge erfährt, kommt einfach und unspektakulär daher und ist gerade deswegen berührend.

Dame, König, As, Spion (2011)

25./26. April, 0:25 Uhr, BR
John Le Carrés Innenansichten des britischen Geheimdienstes beweisen, dass eine in sich geschlossene Welt eine vollständige sein kann. Das komplizierte Figurenschach des Romans hat der Schwede Tomas Alfredson in »Dame, König, As, Spion« neu aufgestellt: mit einer exzellenten Besetzung und voller Gespür für Atmosphäre.

Drei Tage und ein Leben (2019)

26. April, 21:45 Uhr, ONE
Behutsam inszenierte, unter die Haut gehende Romanverfilmung über das Verschwinden eines Kindes und die Angst des Täters vor Entdeckung.

Streik (2018)

27./28. April, 0:20 Uhr, WDR
Der Kampf einer Firmenbelegschaft gegen ihre Entlassung, geschildert in oft fiebrigen, pseudodokumentarischen Bildern und mit dem kraftvollen Vincent Lindon als Wortführer in einem ansonsten stets vielstimmigen Film. Kämpferisch, aber nicht eindimensional legt der Film den Finger in die offene Wunde der »Gesetze des Marktes«.

Eternal You – Vom Ende der Endlichkeit (2024)

28. April, 23:35 Uhr, ARD
Hans Block und Moritz Riesewieck wieder gemeinsam unterwegs in einem aufwändig produzierten Mainstream-Dokumentarfilm zum Thema Trauerbewältigung mit KI.

Große Freiheit (2021)

29./30. April, 0:15 Uhr, ZDF
Über Jahrzehnte hinweg entfaltet Sebastian Meise sein Gefängnisdrama um den wegen Paragraph 175 immer wieder einsitzenden Homosexuellen Hans und seinen Kumpel Viktor. Franz Rogowski und Georg Friedrich brillieren.

Little Joe – Glück ist ein Geschäft (2019)

30. April, 22:35 Uhr, arte
Dem Liebesduft kann niemand widerstehen: Jessica Hausners stilsicheres, hochelegantes Science-Fiction-Stück über eine genmanipulierte Blume führt in eine Hölle des programmierten Glücks.

Der Ghostwriter (2010)

1. Mai, 20:15 Uhr, RBB
Auf der Suche nach der Wahrheit: Ein Ghostwriter muss die Memoiren des britischen Ex-Premiers überarbeiten und kommt einer Intrige auf die Spur. »Der Ghostwriter« ist ein meisterhafter Polit- und Verschwörungsthriller von Roman Polanski nach einem Roman von Robert Harris.