Barbara Schweizerhof

Filmkritiken von Barbara Schweizerhof

Aaron Taylor-Johnson und Fred Hechinger können als ungleiche Halbbrüder zwar überzeugen, aber ein wirres Drehbuch verhindert, dass man diesen für einen Superhelden-Film so raren Ausflug in die Natur genießen könnte.
Das von Christoph Maria Herbst angeführte Ensemble funktioniert einfach zu gut, als dass man dieses Sequel zu »Der Vorname« und »Der Nachname« verurteilen könnte. Dennoch: Es gibt zu viele Witze über »Wokeness«, die auch noch erklärt werden.
Ein Paar will seine erlahmte Beziehung mit einem Gruppensexabend wieder in Schwung bringen. Weil es eine Komödie ist, geht schief, was schiefgehen kann. Die wunderbaren Schauspieler (Florian David Fitz, Friedrich Mücke, Julia Koschitz) retten die stellenweise sehr authentische Mischung aus Drama und Comedy.
Victor Kossakovsky bringt in seinem Essay-Film Steine zum Tanzen. Mit eindrucksvollen Drohnenflügen über verschiedenste Ruinen, Steinbrüche und Felslandschaften inspiriert er zum Nachdenken über die Materialität des Bauens und den Umgang des Menschen damit.
Gestern für tot erklärt, heute wieder auferstanden: Das Superhelden-Genre zeigt erneut, dass selbstironisches Geplänkel in Kombination mit den bewährten sympathischen Helden und ein bisschen Action-Getue für einen Kinoerfolg ausreicht.
Als Abenteuerfilm funktioniert die jüngste Fortsetzung der Parabel über die Affen, die mit dem Menschen den Platz in der Evolutionshierarchie tauschen, irgendwo zwischen Dschungelbuch und König der Löwen. Faszinierendes Motion-Capture-Acting, aber insgesamt zu wenig neue Ideen.
Alex Garland konzentriert sich in seiner dystopischen Vision einer nahen Zukunft, in der die USA sich in einem Bürgerkrieg auflösen, auf die von Kirsten Dunst verkörperte Figur einer Kriegsfotografin: Wie lange macht die Dokumentation von Verbrechen noch Sinn, wenn die Zivilisation, die diese Verbrechen verurteilen soll, in Auflösung begriffen ist?
Ethan Coen nimmt eine abgehangene Prämisse – der Koffer mit der heißen Ware, der in falsche Hände gerät – und kann ihr trotz energischen jungen Frauen wie Margaret Qualley und Geraldine Viswanathan kein Leben einhauchen.
Vom Buch zum Film zum Musical und nun zurück auf die Leinwand: Die bewegende Erzählung von Alice Walker wird in all diesen Transformationen nur immer stärker und mitreißender. Im herausragenden Ensemble beeindrucken vor allem Fantasia Barrino in der Rolle der Celie und Colman Domingo in der des »Mister«.
Die Pointen sind teils wörtlich noch die alten, die Musik ist wenig einprägsam und die Neubesetzung mit Renée Rapp und Angourie Rice kommt an das Ensemble um Lindsay Lohan und Rachel McAdams im Original von 2004 nur in Ausnahmen ran. Eine verpasste Chance.

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