Barbara Schweizerhof

Filmkritiken von Barbara Schweizerhof

Der vor zwanzig Jahren noch frischen Idee, dass die Aliens bereits mitten unter uns sind, haucht die Fortsetzung »Men in Black: International« leider kein neues Leben ein. Unerhebliches Sommerkino, das nur der beherzte Auftritt von Tessa Thompson vor dem sofortigen Vergessen rettet
Elton Johns Leben als musikalische Revue, für die er selbst den passenden Soundtrack geschrieben hat: Dexter Fletchers sympathischer Film bleibt allzu sehr den ausgetretenen Pfaden des Musiker-Biopics verhaftet
Jim Jarmuschs launige Zombie-Komödie macht kein Hehl daraus, dass sie als Metapher auf die katastrophale Weltlage verstanden werden möchte. Besetzt mit einem unschlagbaren Ensemble der üblichen Verdächtigen plus ein paar Neuzugängen, gibt es genug trockenen Witz, um über die holprige Pädogik hinwegzutrösten
Auch wenn der Film nur so tut, als würde er Mäuschen spielen beim Tee-Kränzchen mit Judi Dench, Maggie Smith, Eileen Atkins und Joan Plowright, genießt man in dieser illustren Gesellschaft selbst noch die Pseudo-Spontaneität, in der die Damen hier über ihre Karrieren und Lebenserfahrungen plaudern: »Tea with the Dames«
Endlich mal kein Kampf um Weltherrschaft: Mit einer vor allem um Teenager kreisenden Geschichte gelingt der DC-Comic-Welt eine so bescheidene wie erfrischende Version eines Superheldenfilms
Der Dokumentarfilm »Free Solo« punktet nicht nur mit der Spannungsdramaturgie eines Felswandklettergangs, sondern zugleich mit Fragen danach, wie man gestrickt sein muss, um solche Risiken einzugehen
Jennifer Lopez hält allein mit ihrem Charisma zusammen, was sonst unzusammenhängend in ein Rührstück und eine Arbeitsplatzkomödie zerfallen würde. Seicht, aber sehenswert
Porträt der Künstlerin als junge Frau: Mit zwei herausragenden Darstellern, Keira Knightley und Dominic West, erzählt »Colette« mit präzisem Blick für Zwiespältigkeit von den frühen Jahren der später erfolgreichen Schriftstellerin
Alfonso Cuarón inszeniert in »Roma« Ausschnitte eines Familienalltags im Mexico City der frühen 70er Jahre. Als Hommage an die Hausangestellte Cleo, die vor allem die Kinder miterzieht, filmt er in silbrigem Schwarz-Weiß eine Serie von komplexen, langen Einstellungen, die in vielen Details über die schwierige Epoche Auskunft geben
Die Künstlerin als junge Frau: In Alba ­Augusts Verkörperung der jugendlichen ­Astrid Lindgren werden der Optimismus ihrer Bücher und ihre Originalität lebendig. Auch wenn der Film »Astrid« ansonsten recht konventionell von ihren frühen Jahren als alleinerziehende Mutter in einem Schweden erzählt, das so etwas nicht zulassen wollte

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Meldung
Die Sektion Encounters sucht als zweiter Wettbewerb immer noch ihr wahres Profil – jenseits davon, ein Überlaufbecken zu sein für die Filme, die im ersten nicht mehr unterkamen, oder lediglich dem besonders sperrigen Arthouse-Kino ein Schaufenster zu bieten.
Blogeintrag
Die Berlinale hat coronabedingt nicht ihr bestes Jahr. An den Filmen liegt es aber nicht, dass bei den 72. Internationalen Filmfestspielen keine echte Festivalstimmung aufkommt.
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Die zweite Staffel von »The Witcher« widmet sich ausgiebig dem Worldbuilding des von Andrzej Sapkowski erdachten Fantasyreichs.
Tipp
Christian Schwochow verfilmt mit »München« den Robert-Harris-Roman über die diplomatischen Verhandlungen, die dem Begriff »Appeasement« seinen schlechten Ruf einbrachten. Ein veritabler Thriller.
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In Staffel 3 von »Succession« streiten sich die nutzlosen Nachkommen des Murdoch-ähnlichen Medienmoguls Logan Roy noch heilloser ums Firmenerbe.
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Joel Coens Shakespeare-Adaption »The Tragedy of Macbeth« mit Denzel Washington und Frances McDormand als mordlustigem Ehepaar konzentriert sich ganz auf das Wesentliche: das gesprochene Wort.
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Jane Campions »The Power of the Dog« wird seit seiner Premiere in Venedig als einer der großen Oscarfavoriten der Saison gehandelt. Die Geschichte um zwei Brüder, eine Frau und ihren Sohn entwickelt sich so langsam wie intensiv
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In »Y: The Last Man« wird der männliche Held beerdigt – in mehr als nur einem Sinn. Die vom Sender FX produzierte Serie nach Brian K. Vaughans Comic-Vorlage siedelt die Handlung in einer vom Trumpismus geprägten Ära an
Meldung
Mit der Verleihung des Goldenen Löwen an das französische Abtreibungsdrama »L'événement« (Das Ereignis) von Audrey Diwan ging eine sehr erfolgreiche Ausgabe des Filmfestivals von Venedig zu Ende. Sie flößt der darbenden Branche neue Hoffnung ein