DVD-Tipp: »George Gently – Der Unbestechliche« (2007-2017)
Eigentlich reicht es ihm. Mitte der Sechziger sind – eine historische Tatsache – Teile der Londoner Polizei zutiefst korrupt. Detective Inspector George Gently eckt an, die Unterwelt schlägt zu, ermordet seine Ehefrau. Der schmerzerfüllte Witwer will den Dienst quittieren. Sein letzter Fall führt ihn nach Durham im Nordosten Englands und motiviert ihn letztlich, noch nicht zu resignieren.
Sein neuer Adlatus, Detective Sergeant John Bacchus, könnte altersmäßig sein Sohn sein, doch respektiert Bacchus den neuen Chef ebenso wenig wie seinen ungeliebten Vater. Der junge Mann ist dabei konservativ bis ins Mark, vorurteilsbeladen, verbissen, verletzend. Unfreiwillig Vater geworden, musste er gegen seinen Willen heiraten. Der zuweilen schwermütige Ex-Soldat Gently übt Nachsicht gegenüber Zeugen und bestimmten Tätertypen, kann aber laut und handgreiflich werden, wenn Leben gefährdet sind.
Die Krimireihe »George Gently – Der Unbestechliche« nach Romanen von Alan Hunter umfasst die Jahre 1964 bis 1970. In die je 90-minütigen Episoden eingewoben sind zeittypische Themen: die IRA, der alltägliche Rassismus, auch in Kreisen der Polizei, Abtreibung, Missbrauch, Homosexualität. Bis 1964 wurde in Großbritannien die Todesstrafe vollzogen. Ergeht im Film ein solches Urteil, wird die Hinrichtung am Ende gezeigt. An Popkultur scheinen die Northern-Soul-Bewegung auf und – fiktionalisiert – der Karrierestart Cathy McGowans, die als Studiogast zur Musiksendung »Ready, Steady, Go!« stieß und als Moderatorin entdeckt wurde.
Inhaltlich wie visuell liefert das Team Darstellungen des damaligen Rechtssystems und Alltagslebens, ohne falsche Nostalgie, milieugetreu, bisweilen grimmig. Die DVD enthält die ersten fünf Staffeln. Drei weitere wurden produziert, aber noch nicht deutsch synchronisiert.
George Gently – Der Unbestechliche GB 2007–2017 R: Peter Flannery. Da: Martin Shaw, Lee Ingleby, Simon Hubbard. Anbieter: Pidax.
VÖ: 23. Januar 2025
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