Barbara Schweizerhof
Filmkritiken von Barbara Schweizerhof
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Wie schon in »Pans Labyrinth« und »Shape of Water« verschränkt Del Toro Realhistorisches meisterhaft mit der Metaphernwelt des Horrorkinos. Das Ergebnis ist erneut eine Hymne an die Macht der Ohnmächtigen.
Bully Herbigs Verfilmung des Skandals um den preisgekrönten Reporter Claas Relotius und seine gefälschten Reportagen begnügt sich leider damit, das Ganze als maue Medien-Satire á la »Schtonk!« zu reinszenieren. Elyas M'Barek in der Juan-Moreno-Rolle bemüht sich tapfer, kann das flache Drehbuch aber auch nicht mit mehr Tiefe ausstatten.
Olivia Wildes zweite Regiearbeit nach »Booksmart« ist ungleich ambitionierter und aufwendiger inszeniert. Was als modisch-nostalgisches 50er-Jahre-Idyll beginnt, stellt sich als eine Art Backlash-Installation auf Emanzipation und Feminismus heraus. Als Thriller kann der Film nicht ganz halten, was er zunächst verspricht, aber Florence Pugh in der Hauptrolle ist ein Erlebnis.
George Miller erwünscht sich mit einer Fabel übers Wünschen den eigenen Wunsch nach einem »Anti-Mad-Max«-Film. Aber seine Referenz an »Geschichten aus 1001 Nacht« scheitert sowohl an der mangelnden Chemie zwischen den Hauptdarstellern Tilda Swinton und Idris Elba als auch an zu viel Biederkeit und Konventionalität.
Komödie, Tragödie, Satire oder Kinderfilm: Taika Waititis »Love and Thunder« will alles gleichzeitig sein und ist doch unterm Strich wenig mehr als die Überleitung zum nächsten »Installment« des Marvel Cinematic Universe.
Ed Perkins' chronologische, sehr präzis geschnittene und völlig unkommentiert bleibende Montage von Originalaufnahmen rund um Prinzessin Diana führt vor allem eins vor Augen: Welch geeignete Projektionsfläche diese Frau für die verschiedenen Sehnsüchte ihres Publikums darstellte.
Zum dritten Mal thematisiert Philippe de Chauveron rund um seinen Spießbürger und dessen Schwiegersöhne die diversen Ressentiments und Vorurteile der Franzosen. Auf vielleicht zu leichte Weise, aber doch mit ein paar gelungenen Spitzen.
Michelle Yeoh als Waschsalonbetreiberin in Midlife-Crisis, die bei der Steuerüberprüfung realisiert, dass sie das schlechteste aller ihr möglichen Leben führt und fortan zwischen den Paralleluniversen hin- und herspringt. Hochunterhaltsam, schwindelerregend, aber auch frustrierend und erschöpfend.
Lutz Pehnert zeichnet ein so liebevolles wie gleichzeitig subtiles Porträt der Sängerin und Liederschreiberin Bettina Wegner. Ihre biografische Erzählung und das mit Fingerspitzengefühl ausgesuchte Archivmaterial werfen aussagekräftige Schlaglichter auf ein essenzielles Fragment deutsch-deutscher Kulturgeschichte.
Stark sein oder stark erscheinen? Jonas Rothlaender lässt eine Reihe von Männern vor seiner Kamera offen über Beziehungen und Sex reden – so offen und ehrlich, dass einem bisweilen mulmig wird.
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Mit der fünften Staffel kehrt »Fargo« zu den Ursprüngen im nördlichen Midwest zurück und macht erstmals explizit Gewalt gegen Frauen zum Thema.
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J.A. Bayona verfilmt die Schauergeschichte der in den Anden abgestürzten uruguayischen Rugbymannschaft mit großer, packender Sensibilität.
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Sam Esmail erzählt in »Leave the World Behind« vom Weltuntergang, wie ihn eine Gruppe privilegierter New Yorker in ihrem Strandhaus erleben.
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Die finale sechste Staffel von »The Crown« beantwortet ausführlich all die Fragen, die rund um Dianas Unfalltod fast schon zu oft beantwortet wurden.
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Fluch der Karibik: In »Nyad« porträtiert Annette Bening die Marathon-Schwimmerin, die es mit über 60 noch einmal wissen wollte.
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Die Neuauflage von »Frasier« wechselt den Schauplatz und versucht, vertraute Konstellationen mit neuen Figuren nachzubilden und wiederzubeleben.
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Kann man Infotainment ernst nehmen? »The Morning Show« versucht sich auch in der dritten Staffel an der schwierigen Balance zwischen Seifenoper-Elementen und seriösem, medienkritischem Prestigedrama.
Meldung
Goldener Löwe für die schwarze Komödie »Poor Things« von Yorgos Lanthimos. Trotz des Streiks in Hollywood zeigte sich das Kino am Lido bei der 80. Ausgabe des Filmfestivals von Venedig in Hochform.
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Ungleichheit, Rassismus und Ausgrenzung sind einmal mehr die Themen des Filmfestivals von Venedig. Bei den Zuschauerzahlen verzeichnet die »Mostra« wenige Tage vor Abschluss eine positive Bilanz.
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Woody Allen wird bejubelt, Sofia Coppola zeigt einen desillusionierten Blick auf Elvis und David Fincher kann mit »Killer« nicht ganz überzeugen.