Barbara Schweizerhof
Filmkritiken von Barbara Schweizerhof
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Die Pointen sind teils wörtlich noch die alten, die Musik ist wenig einprägsam und die Neubesetzung mit Renée Rapp und Angourie Rice kommt an das Ensemble um Lindsay Lohan und Rachel McAdams im Original von 2004 nur in Ausnahmen ran. Eine verpasste Chance.
Yorgos Lanthimos' neuer Film ist sein bislang gefälligster: eine pittoresk-groteske Gothic-Novel-Parodie mit einer Kindfrau und viel Sex im Zentrum, die sich deshalb als Emanzipationsgeschichte ausgibt.
Überall ist immer Wasser: Giovanni Pellegrini zeichnet in seinem essayistichen Dokumentarfilm ein außergewöhnliches Porträt von Venedig. Rare Aufnahmen aus der Luft und zu Wasser heben die besondere Lage und Formation der Stadt in der Lagune hervor und zeigen, wie ihre Bewohner unablässig gegen ihren Zerfall anarbeiten müssen.
Michael Fassbender verkörpert den Auftragsmörder als Helden unserer Zeit: Er googelt, kauft bei Amazon ein und macht Yoga. Finchers Thriller hat einen banalen Plot, aber ungeheuer interessante Details.
Liam Neeson will als Investmentbanker morgens nur schnell seine Kinder zur Schule bringen – und findet sich durch eine im Auto versteckte Bombe erpresst. Der in Berlin gedrehte Thriller wird einzig von Neesons Auftritt belebt, der selbst als zum bloßen Autofahrer reduzierter Held in einem wirren Plot noch mitzureißen versteht.
Ein Zweipersonenstück im und über Wasser: Zwei Schwestern von sehr unterschiedlichem Temperament werden bei einem Freizeittauchgang in einen Unfall verwickelt, die eine muss unter höchstem Zeitdruck die andere retten. Hochgradig spannend, dabei einfallsreich und mit genau der richtigen »Bodenhaftung« inszeniertes Actionkino.
Gerard Butler muss sich in diesem Thriller, der die Lage in Iran, Pakistan und Afghanistan nicht in der üblichen Stereotypie beschreiben will, vor diversen Geheimdiensten und Warlords retten. Für einen Actionfilm zu statisch, für ein Politdrama aber doch zu unterkomplex.
Der Kinderfilm um die legendäre Colllie-Hündin verwickelt schlaue Tiere und altkluge Kinder mitreißend in turbulente Abenteuer.
Eine passive Heldin, bei der sich viel hinter der Fassade abspielt: Kamila Andini erzählt indonesische Geschichte im Spiegel privater Gefühle mit einem Touch von Wong Kar-wei.
Vieles funktioniert erstaunlich gut in diesem Revival einer alten Idee, aber auch wenn Harrison Ford sich noch so gut gehalten hat, führt die Nostalgie am Ende eher dazu, dass man sich nach dem Zauber der Ursprungstrilogie zurücksehnt.
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George Clooney und Brad Pitt machen sich in »Wolfs« gegenseitig Konkurrenz, Jude Law legt in »The Order« Nazis das Handwerk und Adrien Brody brilliert in »The Brutalist« auf eine Weise, die den Film zum heißen Anwärter auf den Goldenen Löwen macht.
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In Venedig beschäftigen sich zwei deutsche Beiträge außer Konkurrenz mit Aufarbeitung von Geschichte: Andres Veiels Dokumentarfilm »Riefenstahl« und Tim Fehlbaums Rekonstruktion des Münchner Attentats von 1972, »September 5«.
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Das 81. Filmfestival von Venedig eröffnet mit einem Ehrenlöwen für Sigourney Weaver und Tim Burtons Fortsetzung der Horrorkomödie »Beetlejuice«.
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Am Mittwoch beginnt das 81. Filmfestival von Venedig: Festivalleiter Alberto Barbera verspricht eine Rückkehr zum »erotischen Kino« und die Auseinandersetzung mit aktuellen Krisen.
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Die neue Staffel von »House of the Dragon« hat die schwere Aufgabe, auf einen Vorläufer aufzubauen, der nur wenig Eindruck im Gedächtnis hinterließ.
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Das 77. Filmfestival Cannes geht mit einer selten unumstrittenen Preisvergabe zu Ende, die die Favoritenfilme auszeichnete und Polemiken vermied.