Rudolf Worschech

Filmkritiken von Rudolf Worschech

Das Erinnern an Antisemitismus und KZ als eine Collage: Robert Hofferer hat Interviews mit den Holocaustüberlebenden Helga Feldner-Busztin und Elisabeth Scheiderbauer mit Installationen und Präsentationen von Künstlerinnen und Künstlern ineinandergeschnitten. Was mitunter vom Thema ablenkt.
Orkhan Aghazadeh gelingt ein vielschichtiger, einfühlsam erzählter und hervorragend fotografierter Film über den Traum vom und die Magie des Kinos, das in ein abgelegenes aserbaidschanisches Dorf zurückkehrt.
Ein Bauleiter, auf dessen Baustelle ein Illegaler umgekommen ist, und die 14-jährige Tochter des Schwarzarbeiters, die ihren Vater sucht. Tuna Kaptan gelang ein sensibles und behutsames Drama, das um Schuld und Verantwortung kreist.
Fünf junge Frauen und mindestens genausoviel Haie. Leider weicht die englische Regisseurin in ihrem Überlebensthriller kaum von der gewohnten Formel ab.
Joachim A. Lang wagt eine Innenansicht der Nazi-Clique zwischen 1938 und 1945, gesehen aus der Perspektive von Joseph Goebbels. Ein kluger Film über das Funktionieren von Propaganda und die Macht der Bilder.
Mit der Aufgabe des Kohle-Tagebaus bricht für den Arbeiter Michael auch eine Welt auseinander. So faszinierend die Idee ist, die Klimadiskussion auch einmal aus der Perspektive der Verlierer zu zeigen, so scheitert sie doch an einer überkonstruiert wirkenden Geschichte.
Boy meets girl einmal ganz anders: zwei verlorene Seelen in einem riesigen Palazzo teilen sich die Welt. Komplett außerhalb des deutschen Fördersystems entstanden, ist Robert Gwisdeks Spielfilmdebüt der bislang ungewöhnlichste und schönste Film der Saison.
Eigentlich soll der verdeckte Ermittler Robert mit der Transfrau Leni einen Online-Drogenhändler zur Strecke bringen. Christoph Hochhäuslers neuer Film spielt mit den Erwartungen an das Genrekino, behauptet aber am Ende mehr als er Entwicklungen zeigt.
Wein ist mehr als ein Getränk. Der dänische Regisseur Rasmus Dinesen hat mit verschiedenen Kennern über Geschmack und Boden gesprochen. Und über das Essen dazu. Neben einer Einübung in die Sommelliers-Sprech enthält die Doku aber auch sympathische Momente.
Nach vielen Anläufen hat Til Schweiger die Fortsetzung gedreht, natürlich mit sich als alterndem Bertie und einem überzeugenden Ensemble (u. a. Tina Ruland und Michael Kessler). Abstürze in die Niederungen der deutschen Grobkomödie werden kompensiert durch berührende Szenen.

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