Rudolf Worschech

Filmkritiken von Rudolf Worschech

Über den Tod in einer säkularen Gesellschaft denken in diesem Interviewfilm sieben Gesprächspartner nach, Wissenschaftler, ein Philosoph und ein Bestatter, ein Kulturkritiker und ein Filmregisseur. Trotz einiger stilistischer Mätzchen sehr aufschlussreich.
Bernhard Wengers Debütfilm ist eine leise, mit Absurditäten spielende Satire um Identitätsverlust und Charaktermasken. Albrecht Schuch in der Rolle eines Chamäleons ist brillant.
Innovativer Dokumentarfilm um Kolonialismus und Antikolonialismus in Afrika, in dessen Mittelpunkt der kongolesische Politiker Patrice Lumumba steht. Eine meisterhafte assoziative Geschichtslektion und ein beeindruckendes Zeitporträt.
»Touristen aller Länder, vereinigt Euch«: Vier ehemalige Ost-Agenten kommen auf Kuba einer Verschwörung auf die Spur. Robert Thalheim hat die Fortsetzung mit Witz und Charme und einer gehörigen Portion Ostalgie in Szene gesetzt.
Nach dem Ersten Weltkrieg spielendes dänisches Sozialdrama mit Vic Carmen Sonne und Trine Dyrholm um eine Fabrikarbeiterin, die an eine Serienmörderin gerät. Beeindruckend gespielt und souverän in ausdrucksstarkem Schwarzweiß fotografiert.
Eine vermasselte Abitursprüfung wächst sich zu einem veritablen Politskandal in einem polarisierten Ungarn aus. Gábor Reisz setzte sein Gesellschaftspanorama mit viel Sympathie für und Respekt vor seinen Figuren in Szene.
Das Erinnern an Antisemitismus und KZ als eine Collage: Robert Hofferer hat Interviews mit den Holocaustüberlebenden Helga Feldner-Busztin und Elisabeth Scheiderbauer mit Installationen und Präsentationen von Künstlerinnen und Künstlern ineinandergeschnitten. Was mitunter vom Thema ablenkt.
Orkhan Aghazadeh gelingt ein vielschichtiger, einfühlsam erzählter und hervorragend fotografierter Film über den Traum vom und die Magie des Kinos, das in ein abgelegenes aserbaidschanisches Dorf zurückkehrt.
Ein Bauleiter, auf dessen Baustelle ein Illegaler umgekommen ist, und die 14-jährige Tochter des Schwarzarbeiters, die ihren Vater sucht. Tuna Kaptan gelang ein sensibles und behutsames Drama, das um Schuld und Verantwortung kreist.
Fünf junge Frauen und mindestens genausoviel Haie. Leider weicht die englische Regisseurin in ihrem Überlebensthriller kaum von der gewohnten Formel ab.

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