Rudolf Worschech
Filmkritiken von Rudolf Worschech
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Ein Hochhaus am Waldrand mit einer handverlesenen Hausgemeinschaft. Natalia Sinelnikova erzählt mit absurdem Humor, wie in diese vermeintlich Idylle Paranoia und Misstrauen einbrechen. Furioses Debüt.
Distanziert und doch mit großer Anteilnahme beobachtet der serbische Regisseur drei obdachlose Frauen, die in den Ruinen des nie fertiggestellten Revolutionsmuseums in Novi Beograd leben, und verhandelt das Thema der gescheiterten Träume auf mehreren Ebenen.
Ein Tryptichon: drei Geschichten zum Thema Holocaust, Jüdischsein, Assimilation und Antisemitismus von 1945 bis heute. Kornel Mundruczó hat das Stück von Kata Weber verfilmt, mit großen Ambitionen, die etwas mehr Konkretion verdient hätten.
Die Geschichte eines Aussteigers. Elias, Sohn einer reichen Bauernfamilie, beschließt Ende der 60er Jahre, aus seinem vorgezeichneten Weg auszubrechen und sein Leben in der Einsamkeit der Berge zu verbringen. Ein Heimatfilm von Adrian Goiginger, der viele existenzielle Fragen verhandelt.
Basierend auf den Figuren und lose auf der Biografie des Cartoonisten Manfred Deix hat Marcus H. Rosenmüller seinen ersten Animationsfilm gedreht, ein Blick in die österreichische Provinz der sechziger Jahre. Derb und böse.
Auf den ersten Blick wirkt Julius wie ein aufgeweckter junger Mann – doch er entpuppt sich als notorischer Lügner. Schöner kleiner deutscher Film mit viel Gelegenheit zum Fremdschämen, der angenehmerweise mehr Fragen aufwirft als er beantwortet.
Bússi (er heißt tatsächlich so!) ist der härteste Cop in Reykjavik, muy macho, schnelles Auto, schnell mit der Waffe, ein Supercop. Von dieser Spezies gibt es allerdings auf Island noch ein zweites Exemplar – und die beiden müssen in einer rätselhaften Banküberfallserie zusammenarbeiten. Reykjavik sieht aus wie New York in dieser gelungenen Parodie auf Actionfilme, Buddymovies und die Serien der 80er.
Der britische Regisseur Luke Holland hat seit 2008 Hunderte Interviews geführt mit Zeitzeugen und ehemaligen Funktionären des Nazi-Regimes, Holocaust-Leugnern wie geläuterten SS-Männern. Aufschlussreich, wie eine autoritäre Gesellschaft auf den Einzelnen wirkt.
Nachdem ihr Mann von der ETA ermordet wurde, willigt Maixabel Lasa ein, sich mit einem der Attentäter zu treffen. Die spanische Regisseurin Icíar Bollaín hat einen wahren Fall über die Schwierigkeiten der Versöhnung rekonstruiert. Mit einer großartigen Blanca Portillo in der Titelrolle.
Volker Schlöndorff beobachtet in seinem ersten Dokumentarfilm den Landwirtschaftsspezialisten Tony Rinaudo, der mit seiner Aufforstungsstrategie in Afrika bekannt wurde. Kurzdokumentarfilme afrikanischer Regiseur*innen hat er in seinen Film integriert. Konventionell, aber informativ.
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Blogeintrag
Margarethe von Trotta stellt im Wettbewerb der Berlinale ihren Film über die Beziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch vor. »Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste« ist die Autopsie einer Liebe, die zum Scheitern verurteilt ist.
Meldung
Die Nordischen Filmtage Lübeck sind Jahr für Jahr der Treffpunkt der skandinavischen und baltischen Filmszene. Die 64. Ausgabe wartete mit einem breiten Spektrum auf.
Meldung
Bei den 70. Filmfestspielen von San Sebastián siegte zum dritten Mal in Folge der Beitrag einer Regisseurin: »Los reyos del mundo« von Laura Mora aus Kolumbien gewann die Goldene Muschel.
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Nach zwei mageren Jahren mit Absage (2020) und Open-Air-Kino (2021) kehrte das Münchner Filmfest Ende Juni fulminant in die Kinos zurück. Und die Besucher auch, trotz gutem Wetter
Tipp
»Das Boot«, Staffel 3, schwimmt in bekannten Gewässern und überzeugt durch eine überlegte Erzählweise.
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Es war ein Ausnahmejahr. Aber der Wettbewerb der 72. Berliner Filmfestspiele hat sich künstlerisch wacker geschlagen. Mit »Alcarràs« gewann ein spanischer Film über eine Familie in Bedrängnis.
Meldung
Die Nordischen Filmtage in Lübeck fanden in diesem Jahr hybrid statt – nach der digitalen Ausgabe im letzten Jahr – und konnten 25 000 Besucher in die Kinos und vor die Bildschirme ziehen