Frank Arnold

Filmkritiken von Frank Arnold

Während der Überführung eines Kronzeugen musss die verantwortliche Polizistin (Michelle Dockery) feststellen, dass der vermeintliche Pilot (Mark Wahlberg) der kleinen Propellermaschine in Wirklichkeit ein sadistischer Auftragskiller ist. Spannendes Thrillerkammerspiel um drei Personen in luftiger Höhe.
Eine Epidemie, die nur Reiche und Mächtige dahinrafft, zwingt eine gerade beförderte Managerin, ihren neugewonnenen Reichtum zu verbergen und schließlich das Land zu verlassen. Funktioniert die erste Hälfte des Films als bissige Satire, so bietet in der kontrastierenden zweiten Hälfte der Leidensweg der Flüchtenden zwar einige beklemmende Szenen, aber auch viel Redundanz.
Subtiler Thriller, der mit der Fantasie des Zuschauers arbeitet und diesen zunehmend weiteren Irritationen aussetzt, dies aber leider in den letzten Filmminuten ein Stück weit zurücknimmt.
Eine Vierzehnjährige zieht neu in eine kleine Gemeinde und begegnet im Wald einem Monster, das sich als allzu real erweist. Das gelungene Regiedebüt erzählt vom weiblichen Erwachsenwerden im Gewand eines Horrorfilms.
Der Versuch, die klassische Nibelungensage noch einmal neu zu interpretieren und den bisherigen Antagonisten Hagen zur großen tragischen Figur zu machen, gelingt durch komplexe Personenzeichnung und durch Zurückhaltung bei den spektakulären Actionszenen. Bei der Einbindung der Fantasyelemente wirkt der Film ein wenig unentschlossen.
Ein auf einer entlegenen Insel, auf der es nur Tiere gibt, gestrandeter Serviceroboter entdeckt, dass es ein anderes Leben gibt. Gelungener Animationsfilm, der auf ausgefeilte Charaktere setzt und das Hohelied von Solidarität und Zusammenarbeit singt.
Im Land Schirkoa ist jegliche Individualität ausgelöscht, die Menschen müssen ihre Gesichter mit Papiertüten bedecken. Aber findet sich jenseits der Landesgrenzen in Konthaqa wirklich das Paradies? Eine diskussionswürdige Dystopie entwirft Ishan Shukla in seinem Animationsfilm, dessen faszinierende Bilder auf Techniken aufbauen, die in der Game-Industrie entwickelt wurden.
Überdrüssig, auf die Rolle des Narren festgelegt zu sein, imaginiert sich eine Marionette als heldenhafter Ritter. Ein Animationsfilm auf den Spuren von Toy Story (an dem die Autoren mitgeschrieben haben), der seine disparaten Elemente (die altmodischen Marionetten und ein rappendes Spielzeugplüschtier) nie wirklich zusammenbringt, aber durch die imaginierten Abenteuer als Zeichentrickfilm ebenso gefällt wie durch das Lob der Zusammenarbeit.
Als Sohn eines Wolfsrudel-Anführers, der dummerweise bei einer Transformation in einen Pudel verwandelt wurde, sucht Freddy Lupin in dieser Fortsetzung von »100% Wolf« Hilfe bei den Mondgeistern – was dazu führt, dass er noch mehr Probleme bekommt. Was dieser computergenerierte Animationsfilm als »Selbstfindungsreise« seines jungen Protagonisten anpreist, der lernen muss, seine Außenseiterrolle als positive Besonderheit zu akzeptieren und sich in Geduld zu üben, entpuppt sich als Mischung aus überdeutlicher Didaktik und Esoterik, einmal mehr mit zu viel Hektik in Szene gesetzt.
Grüner Schleim aus dem All droht die Erdbevölkerung in willenlose Wesen zu verwandeln, doch Daffy Duck und Schweinchen Dick sind zur Stelle. Der neue Zeichentrickfilm mit den bekannten »Looney Tunes«-Figuren ist leider sehr viel weniger durchgeknallt als seine Vorgänger.

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Tipp
Seine kritische Haltung führte zum Aufführungsverbot seines später berühmten Films »Spur der Steine«. Die Frank-Beyer-Edition von Filmjuwelen würdigt das Gesamtwerk des DDR-Regisseurs.
Tipp
Mit »On the road to Hollywood« liegt jetzt ein Dokument zur deutsch-österreichischen Filmemigration vor. Der 1982 erstaufgeführte Film stammt von dem österreichischen Journalisten und Filmemacher Bernhard Frankfurter (1946-1999).
Meldung
Mit »Wild, schräg, blutig. Deutsche Genrefilme der 70er« wirft die Retrospektive der Berlinale einen kleinen Blick auf Vergessenes der deutschen Filmgeschichte.
Tipp
Carol Reeds Noir-Klassiker »Der dritte Mann« mit Orson Welles als zwielichtigem Schmuggler Harry Lime erscheint zum 75. Jubiläum in UHD mit reichlich Bonusmaterial.
Tipp
Viele Themen verknüpft die zweite Staffel mit den sich zuspitzenden Ereignissen, wenn ein tragischer Unfall auf hoher See es nötig macht, Spuren zu verwischen.
Thema
Mohammad Rasoulof ist schon immer dahin gegangen, wo es wehtut. Sein neuer Film »Die Saat des Heiligen Feigenbaums« wurde heimlich gedreht – eine scharfe Anklage gegen das iranische Regime. Der Regisseur im Interview mit Frank Arnold.