Frank Arnold
Filmkritiken von Frank Arnold
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Aus den trostlosen Lebensumständen auf einer texanischen Farm 1918 flüchtet eine junge Frau in Kinoträume, in denen sie ein Star ist. Bei deren Verwirklichung wird sie sich von niemandem aufhalten lassen. Das Prequel zum letztjährigen Splatterfilm »X« ist trotz mehrerer drastischer Mordszenen eher das Drama einer Figur, intensiv verkörpert von Mia Goth, die hier auch als Co-Autorin fungiert.
Porträt der Holländerin Tanja Nijmeijer, die sich als 24Jährige in Kolumbien den Guerillas der FARC anschloss, die seit 1964 den längsten Bürgerkrieg Lateinamerikas führte. Die Veröffentlichung von (selbst-)kritischen Aufzeichnungen, die die Armee 2007 erbeutet, macht sie zu einer Medienperson, über die viele Spekulationen kursieren. In diesem Film kann sie aus ihrer Sicht erzählen, bleibt bei einigen grundsätzlichen Fragen (wie der Zusammenarbeit der FARC mit Drogenkartellen) vage.
Eine deutsche Einheit von SS-Leuten, die sich 1944 in Finnland auf dem Rückzug befindet, begegnet einem Goldsucher, der den Kampf mit ihnen aufnimmt. Da er aus dem vorherigen Krieg mit dem Beinamen »der Unsterbliche« zurückkam, ist das Endergebnis der ungleichen Auseinandersetzung vorhersehbar, diese »Rambo«-Variante hält das Interesse des Zuschauers wach durch liebevolle und überraschende Details, seine Gewalttätigkeit wird nie selbstzweckhaft.
Als Babs zu ihren neunten Geburtstag von ihrem gerade aus Amerika zurückgekehrten Großvater ein Ferkel bekommt, ist ihre Freude groß. Doch verbindet der Großvater mit seinem Geschenk vielleicht finstere Absichten? Der im Stop-Motion-Verfahren gedrehte Animationsfilm schafft es, in nur siebzig Minuten wichtige Fragen anzuschneiden und komplexe Figuren zu entwerfen.
Animationsfilm aus dem Hause Illumination (»Die Minions«), basierend auf dem gleichnamigen Videospiel, dessen Protagonist, der knuffige Klempner Mario, laufen, springen und Hindernissen ausweichen muss. Die teilweise interessanten Figuren entschädigen für die schlichte Handlung.
In seinem dritten Spielfilm lässt Brandon Cronenberg die erzählerische Strenge seiner vorherigen Arbeiten vermissen; die satirische Betrachtung westlicher Bohemiens, die in einem unterentwickelten Land Luxusurlaub machen und lustvoll über die Stränge schlagen, geht in effektvoll überzogenem Körperhorror unter.
Vom Regieduo Matt Bettinelli-Olpin und Tylor Gillett kommt keine Fortsetzung, die das Rad neu erfindet, aber solide Genrekost.
Die letzten 24 Stunden im Leben des römischen Philosophen Seneca inszeniert der Film in grotesker Überhöhung und zeichnet seinen Protagonisten als höchst zwiespältige, opportunistische Figur, dabei auf die Gegenwart zielend.
Überaus brutaler koreanischer Genrefilm, der neue Maßstäbe setzt, was den Einsatz von Kunstblut betrifft.
Schwankend zwischen kinderfreundlichem Märchen, die Erzählkonventionen des Märchens parodierenden Momenten und der satirischen Schärfe der literarischen Vorlage von Terry Pratchett ist ein unterhaltsamer, wenn auch nicht völlig überzeugender Animationsfilm herausgekommen.
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Thelma Schoonmaker über Michael Powell, Martin Scorsese und die Arbeit an »Made in England«.
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Die »Body Snatchers«-Versionen von Philip Kaufman und Abel Ferrara neu als Blu-ray-Mediabooks.
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Vergessener Endzeitfilm: »Quiet Earth – Das letzte Experiment« als gut ausgestattetes Mediabook.
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