Birgit Roschy

Filmkritiken von Birgit Roschy

Im Nachkriegsnorwegen findet eine kleine Ausreißerin Unterschlupf bei einem menschenscheuen Schuster und wird unfreiwillig zur guten Fee des Ortes: Das Weihnachtsmärchen ist sowohl inhaltlich wie ästhetisch gelungen.
In diesem tiefenscharfen Coming-of-Age-Drama werden mit der Annäherung zweier Austauschschülerinnen aus Deutschland und Frankreich mit leichter Hand eine Vielzahl politischer und psychischer Probleme zu einem anrührenden Stimmungsbild pubertärer Malaise verwoben.
Zwischen Mensch und Tier müssen in einem Gestaltwandler-Internat Teenager ihre animalischen Instinkte kontrollieren lernen: Die erste Folge der Verfilmung der deutschen Fantasy-Bestseller-Reihe von Katja Brandis weist schöne Natur- und Tieraufnahmen auf, wirkt jedoch inszenatorisch noch etwas unbeholfen.
Ein Gaunerduo gerät auf der Flucht vor der Polizei in ein Ferienlager für Menschen mit Behinderungen: eine Feelgood-Komödie, in der die Unterschiede zwischen vermeintlich »Normalen« und solchen mit Beeinträchtigungen mit viel Witz neu ausgemessen werden und die trotz unterkomplexer Momente bezaubert.
Nach der Trennung nach dreißig Jahren Ehe stolpern Mann und Frau durch neue Amouren: eine französische Boulevardkomödie, in der flottes Timing, Dialogwitz und gut aufgelegte Darsteller die Klischees aufwiegen.
Die Filmbiografie über Abbé Pierre, Gründer der Emmaus-Wohltätigkeitsorganisation, überzeugt durch Benjamin Lavernhe, der den französischen Nationalhelden als lebenslang Getriebenen porträtiert. Wo man sich als deutscher Zuschauer etwas mehr Details gewünscht hätte, ist der Film andererseits auch eine überfällige Hommage an die lebenslange Mitstreiterin des Abbés, ­Lucie Coutaz.
Zugleich packendes Drama über den Jom-Kippur-Krieg und Porträt von Golda Meir, überzeugt der Film durch eine eindrucksvolle Helen Mirren – und bestürzt fast genau 50 Jahre später durch Analogien zum Hamas-Angriff des 7.10.2023.
Ihr vorläufiges Scheitern im Wissenschaftsbetrieb führt eine junge Mathematikerin auf Umwegen zu neuen Erkenntnissen: eine charmante Komödie über Mathematik, Liebe, und Selbstbehauptung mit Ella Rumpf als unorthodoxer Heldin.
Laure Calamy verleiht dieser Komödie über eine Ehefrau, die mit Hilfe einer Dating-App neue Lebensfreude findet, aufgekratzten Charme, kann aber nicht die unbedarfte Handlung, in der die realen Gefahren für erotisch unternehmungslustige Frauen ignoriert werden, vergessen machen.
Zwischen Thunfisch und Trüffel werden in diesem Dokumentarfilm vier japanische Spitzenköche porträtiert, mit schönen Bildern ihrer Kreationen und Restaurants, jedoch insgesamt etwas oberflächlicher Inszenierung.

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Ein weiteres Glanzstück im Repertoire des ambitionierten Streaming-Anbieters Apple TV+: In Alfonso Cuaróns »Disclaimer« spielt Cate Blanchett eine Frau, die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.
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In »Forever Young« war sie eine naive Jung­schauspielerin, in »Mein fabelhaftes Verbrechen« ein platinblondes Starlet. Und sowieso sind da diese Bardot-Vibes. Aber Nadia Tereszkiewicz ist ziemlich gut darin, Klischees durchs MeToo-Raster zu filtern. Erst recht in ihrem neuen Film »Rosalie«.
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Glen Powell schickt sich an, der neue fesche Held im Filmbusiness zu werden – demnächst kann man ihn in gleich zwei großen Produktionen sehen. Im Geschäft ist er aber schon länger.
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Auf den ist Verlass: Mads Mikkelsen ist immer ein Hingucker – als Schurke, Rebell oder Familientyp. Ein Porträt.
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»Der Tätowierer von Auschwitz« erzählt, inspiriert vom gleichnamigen Tatsachenroman, vom Grauen des Konzentrationslagers durch die Perspektive eines Liebenden – der Jahrzehnte später Zeugnis ablegt.
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In seiner epischen Serie »Masters of the Air« schildert Produzent Steven Spielberg mit viel Aufwand den Einsatz der Piloten der 100th Bombardement Group, einer legendären Einheit der US Air Force, im Zweiten Weltkrieg.
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Mit Bayard Rustin wird in diesem Biopic ein verkannter Held der Bürgerrechtsbewegung gewürdigt. Er wird gespielt vom Star der Stunde Colman Domingo (»Die Farbe Lila«).
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In der opulent ausgestatteten Kostümserie »The Buccaneers« gehen fünf unternehmungslustige Amerikanerinnen auf Bräutigamschau ins alte Europa und kollidieren dekorativ mit britischer Etikette und gesellschaftlichen Rollenzwängen.