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Der neue Film des vielfach ausgezeichnete Videokünstlers Omer Fast bietet verspieltes und intelligentes Erzählkino, lässt aber (vermutlich intendiert) einige Fragezeichen zurück.
Eine Dreiecksgeschichte in der Hitze Brasiliens, die kriminelle und sexuelle Energien zum tropischen Neo-Noir kurzschließt. Mit knalliger Ästhetik zelebriert Karim Aïnouz ein verschwitztes, dabei erfrischend amoralisches Kino der Körper.
Wer vom Filmtitel auf den alten Sager vom Verbrechen schließt, das sich nicht lohnt, trifft ins Schwarze. Sehenswert ist aber in jedem Fall, mit welch nüchterner Eleganz Arslan diesen Gangsterfilm in Szene setzt. Kein Wort zu viel und keine überflüssige Geste lenken von der vernichtenden Erkenntnis ab, dass eine Gesellschaft, in der es selbst unter Dieben keine Ehre mehr gibt, am Ende ist.
Ivo
Nüchtern beobachtend aber mit großer Empathie zeigt Eva Trobisch den Alltag einer Palliativpflegerin und erzählt von einer besonderen Dreiecksbeziehung, die sich mit einer Patientin und deren Mann ergibt. Wertungen entzieht sich der Film und ist damit auf positive Weise herausfordernd.
Im ländlichen Italien der 1980er sowie irgendwo zwischen Märchen und Realität angesiedelte Ballade von einem Grabräuber mit gebrochenem Herzen, doch einer besonderen Gabe zum Aufspüren etruskischer Gräber. Ohne Kitsch, stattdessen voller Eigensinn und schräger Poesie, erzählt Alice Rohrwacher eine vieldeutige Geschichte von Liebe und Loslassen.
In rund zweieinhalb Stunden unternimmt die polnische Filmemacherin Agnieszka Holland eine Reise ins Herz der Finsternis. Sie illustriert die Folgen einer menschenverachtenden Flüchtlingspolitik.
Maite Alberdis Dokumentarfilm über den an Alzheimer erkrankten Augusto Góngora, der als TV-Journalist unermüdlich an die Verbrechen des Pinochet-Regimes erinnerte, fasziniert als Auseinandersetzung um individuellen und kollektiven Gedächtnisverlust.
Die Familie der siebenjährigen Sol wuselt geschäftig durch ein großes Haus, um eine letzte Geburtstagsparty für ihren krebskranken Vater vorzubereiten. Meisterhaft verflechtet Lila Avilés viele Figuren, schamanische Rituale und einen sinnlichen Naturalismus zu einem zarten Drama über den Tod, das das Leben feiert.
Mit ihrem Dokumentarfilm eröffnet die Exilchinesin Jialing Zhang beklemmende Einblicke in den chinesischen Totalitarismus, der durch Digitalisierung an Effizienz gewann.
Ein Stück Literaturgeschichte als faszinierender Filmessay: Dominik Graf geht den Spuren jener Schriftsteller und Schriftstellerinnen nach, die in der Nazizeit nicht ins Exil gingen, und findet Geschichten voller Widersprüche und Grautöne.