Dietmar Kanthak
Filmkritiken von Dietmar Kanthak
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Julia von Heinz erzählt die Geschichte einer Spurensuche in Polen 1991. Der Film nähert sich mit Leichtigkeit und Humor, manchmal auch mit dokumentarfilmisch anmutender Distanz Themen wie Weiterleben und Tod – ohne jemals ihre existenzielle Wucht und Würde anzutasten.
Eine schwedische Dokumentation will ein Familiengeheimnis aufklären und entwickelt sich langsam, aber stetig zu einem Familiendrama. Das ist spannend und anrührend zugleich.
Inspiriert vom Stummfilmgenre, erzählt Jos Stelling die Geschichte zweier Außenseiter: in Schwarz-Weiß, mit leisem Humor, verhaltener Melancholie und fantastisch-märchenhaften Effekten.
Auch in ihrer dritten Zusammenarbeit erzählen Todd Haynes und Julianne Moore die Geschichte einer zerbrechlichen, in einer eigenen Welt lebenden Frau. Der Film behandelt auf subtile Weise das Thema sexueller Missbrauch und dessen Folgen.
Mit den Mitteln von Komödie und Beziehungsdrama sowie einer Dramaturgie der Eskalation erforscht der Film den Mikrokosmos Schule. Konflikte sind programmiert in den Beziehungen von Vätern, Müttern und Kindern.
Die märchenhafte Geschichte einer Frau mit der Mission, ihren verunglückten Sohn aus dem Koma zu erlösen, scheut nicht die Nähe zum Kitsch. Aber durch komische Akzente und eine charismatische Hauptdarstellerin findet der Film seine Balance.
James Hawes erzählt im konventionellen Rahmen die Geschichte des Lebensretters Nicholas Winton. Durch die Charakterzeichnung gewinnt »One Life« Substanz und Klasse.
Hallvar Witzos Film vereint auf vollkommene Weise schwarzen Humor und das Drama eines Außenseiters auf dem langen und hindernisreichen Weg zu sich selbst. Die Natur Norwegens spielt dabei eine zentrale Rolle.
In einem weitgehend konventionellen Rahmen erzählt der Film die Geschichte von Franz Kafkas letzter Liebe. Die Darsteller Sabin Tambrea und Henriette Confurius schaffen kostbare und unvergessliche Momente.
Was eine überdrehte »E.T.«-Farce hätte werden können, gestaltet Marc Turtletaub als Komödie mit Tiefgang: ein ebenso anrührendes wie amüsantes Drama über einsame alte Menschen.