Anke Sterneborg
Filmkritiken von Anke Sterneborg
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Französisches Flair trifft auf türkische Verhältnisse: In ebenso betörenden wie kraftvollen Bildern fängt Deniz Gamze Ergüven in ihrem Debütfilm »Mustang« den Geist von Freiheit und Rebellion ein, der in einer Generation junger Frauen nistet, die sich gegen das System der Zwangsehe auflehnen
Will Ferrell und Mark Wahlberg treten in »Daddy's Home« als Väter in Konkurrenz, was unter der Regie von Sean Anders meistens ziemlich überdreht albern, manchmal aber auch gefühlvoll und komisch ist
In opulenten Bildern erzählt Tom Hooper in »The Danish Girl« die reale Lebensgeschichte des skandinavischen Malers und Transgender-Pioniers Einar Wegener, den Eddie Redmayne auf neuerlichem Oscarkurs subtil oszillieren lässt
Aus dem Coming of Age einer 13-Jährigen im Bunde ihrer erwachsenen Halbschwestern destilliert Koreeda das betörend schwerelose Porträt einer Küstenstadt im Lauf der Jahreszeiten, das zugleich eine zärtliche Hommage an den großen Ozu ist
Prashant Nair erforscht mit leiser Aufmerksamkeit den Mythos Amerika aus der Perspektive eines jungen Inders aus einer abgelegenen Bergregion, der sich in Mumbai auf die Suche nach seinem bei der Emigration verschollenen Bruder macht
Ein Vater, seine Tochter und ihre Therapeutin ringen auf unterschiedliche Weise mit der Trauer. Aus der Reibung zwischen ihren Temperamenten entsteht am Ende eine neue Perspektive, in »Body«, einem Film der zugleich ein trauriges Bild des heutigen Polen zeichnet
Die traurige und harte Geschichte einer Gang jugendlicher Gewalttäter in einem Internat bekommt eine enorme Wucht, weil der ukrainische Regisseur Myroslav Slaboshpytskiy sie konsequent von gehörlosen Laiendarstellern spielen lässt, völlig ohne Untertitel, Übersetzungen und Erklärungen
Was wäre, wenn sich die zukünftige Queen zusammen mit ihrer Schwester in der Nacht des Kriegsendes ins wirkliche Leben auf die feiernden Straßen Londons gestürzt hätte? Julian Jarrold spinnt daraus ein luftiges royales Märchen
»Agora« – eine der teuersten europäischen Produktionen – erschließt ein bisher unverfilmtes Kapitel des römischen Reiches und schlägt mit ausgeklügelter Farbdramaturgie und moderner Aufnahmetechnik eine Brücke zwischen antiken und modernen Glaubenskriegen
Der Österreicher David Rühm fügt den unermüdlichen Variationen des Vampirgenres eine durchaus amüsante, beziehungsneurotische Komödienversion hinzu
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Ein Vater, seine Tochter und ihre Therapeutin ringen auf unterschiedliche Weise mit der Trauer. Aus der Reibung zwischen ihren Temperamenten entsteht am Ende eine neue Perspektive, in einem Film, der zugleich ein trauriges Bild des heutigen Polen zeichnet
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Afrika aus erster Hand – Der kenianische »Veve« ist ein spannender Thriller, wie er sich auch in Lateinamerika oder in der Bronx abspielen könnte
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Die SEKis: Im Kino leider untergegangen, jetzt auf DVD erschienen: »Wir waren Könige« von Philipp Leinemann. Ein Sondereinsatzkommando der Polizei driftet immer mehr in eine Spirale der Gewalt ab. Gelungener, düsterer deutscher Polizeifilm, der die Grenzen zwischen Gut und Böse, Tätern und Opfern mehr und mehr verwischt
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Seine Figuren sind oft sehr seltsam. Kaum sympathisch. Im schlimmsten Fall Extremisten. Aber Michael Fassbender bringt sie uns nahe. Porträt eines Stars, der gerade … extrem gefragt ist
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Alle wollen ihn haben, englische, französische, amerikanische Regisseure. Muss an der Mischung aus physischer Wucht und psychischer Zartheit liegen, die Matthias Schoenaerts so gekonnt präsentiert
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Christina Hendricks kam mit ihrer Sekretärinnenrolle in der Serie »Mad Men« groß heraus, die ganz große Kinorolle aber lässt noch auf sich warten. Trotz Ryan Goslings »Lost River«
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In Australien gibt es viel zu filmen: wilde Landschaften und eigensinnige Menschen, die ums Überleben kämpfen. Wenn sie nicht gerade mal surfen sind. Da trifftes sich gut, dass die aktuelle australische Filmszene so kreativ und umtriebig ist
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Er ist ein Allroundtalent: Schauspieler, Regisseur, Autor. Er kann Blockbuster, engagiert sich aber gerne für schräge Projekte im Independentsegment. Jetzt hat er mit Wim Wenders das Drama »Eyery Thing Will Be Fine« gedreht, in 3D. Anke Sterneborg porträtiert James Franco
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Die Box versammelt das Werk des wichtigsten Indie-Regisseurs der USA – und seine Konzertdokumentation über Neil Young und »Crazy Horse« als Bonus