Anke Sterneborg

Filmkritiken von Anke Sterneborg

Das intime Coming of Age einer Schwarzen in der feinen britischen Gesellschaft verwebt Amma Asante in ihrer zweiten Regiearbeit »Dido Elizabeth Belle« mit dem historischen Skandal um ein Sklavenschiff. Ein Kostümdrama im erlesenen Stil von Jane-Austen-Verfilmungen und ein wuchtiges Gerichtsdrama
Ein Tag und eine Nacht im Leben einer ungarischen Romafamilie: In atemraubender Intensität vermittelt Bence Fliegauf das Klima der Bedrohung zur Zeit der rassistisch motivierten Romamorde in seiner Heimat
Ein Trio lebenslustiger Alt-68er trifft auf drei spießige Studenten: Mit Gespür für den authentischen Tonfall und die komischen Absurditäten des menschlichen Zusammenlebens prüft Ralf Westhoff in »Wir sind die Neuen« unterschiedliche Lebensentwürfe im Wandel der Zeiten
Glück und Schmerz, Geborgenheit und Verlorenheit in einer Ersatzfamilie, in der die alleinerziehende Mutter von vier Kindern an Aids stirbt: In ihrem Spielfilmdebüt lotet die mexikanische Regisseurin einen erweiterten Familienbegriff aus, den sie als junge Frau am eigenen Leib erfahren hat
Der neueste Film des eigenwilligen Dokumentaristen Errol Morris versucht, hinter die Fassade des ehemaligen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld zu schauen, und kann auf faszinierende Weise doch nur ein Vakuum, eine Leerstelle offenbaren
Der Reiz dieses Action-Buddymovies aus Luc Bessons EuropaCorp-Schmiede liegt in der halsbrecherischen Parcours-Akrobatik und der Chemie zwischen David Belle und Paul Walker, der hier in seiner letzten vollständig abgedrehten Rolle zu sehen ist
In seinem zweiten Spielfilm »Stereo« entfesselt Maximilian Erlenwein zusammen mit Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu ein labyrinthisches Spiel mit Identitäten, einen finster brütenden Psychotrip, in dem mit dem Helden auch der Zuschauer um existentielle Orientierung ringt
Als Regisseurin und Hauptdarstellerin mit tunesischen Wurzeln lotet Reem Kherici in ihrem Regiedebüt den Clash der Kulturen zwischen Pariser Modeszene und marokkanischem Landleben aus, setzt das persönlich motivierte Thema jedoch albern, oberflächlich und klischeehaft um
Als Regisseur und Hauptdarsteller haucht Ralph Fiennes dem viktorianischen Kostümdrama um die heimliche Liaison von Charles Dickens und der sehr viel jüngeren Schauspielerin Nelly sehr moderne Gefühle ein
Reisebericht und Selbstfindungsabenteuer: Die Verfilmung des spektakulären Wüs­tentrips, der 1977 Robyn Davidson 2700 Kilometer durch den australischen Outback führte, lebt von der spirituellen Schönheit der Landschaftsaufnahmen ebenso wie von der emotionalen Finesse der Darstellerin Mia Wasikowska