Capelight Pictures
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Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte injizieren frisches Blut in das schon unzählige Male verfilmte Epos um Liebe, Missgunst, Eifersucht und Rache, und Pierre Niney bringt den Titelhelden zwischen jugendlichem Elan und verbittertem Rachedurst zum Schillern.
Im Nachkriegsnorwegen findet eine kleine Ausreißerin Unterschlupf bei einem menschenscheuen Schuster und wird unfreiwillig zur guten Fee des Ortes: Das Weihnachtsmärchen ist sowohl inhaltlich wie ästhetisch gelungen.
Historische Filmbiografie über Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin: hervorragend gespielt und atmosphärisch inszeniert. Poetische Erzählung über eine emanzipierte Frau, deren Innovationskraft als Winzerin vielleicht etwas zu kurz kommt.
Found-Footage-Horrorfilm, der angeblich aus jahrzehntelang unter Verschluss gehaltenem Originalmaterial einer TV-Late-Night-Show besteht. In perfektem Look, mit viel schwarzem Humor und großartig gespielt ersteht eine Halloween-Show aus dem Jahr 1977 auf, die mit einem besessenen Mädchen Quote machen soll – und entsetzlich entgleist.
30 Jahre nach seinem Überraschungshit-Debüt »Nightwatch« schaut Ole Bornedal nochmal bei den Überlebenden vorbei, und spinnt die Geschichte generationsübergreifend weiter. Angesichts der atmosphärischen Dichte im Spiel mit Licht, Schatten und Geräuschen ist die gelegentlich recht holprige Konstruktion verzeihlich.
Der Film spinnt ein episodisch erzähltes Netz zwischen drei Frauen auf drei Kontinenten, entpuppt sich aber als weltumspannende Soap-Opera mit Hang zur aufgesetzten großen Geste und Kalenderspruch-Botschaften.
In der Jugendliteratur boomen Geschichten über queere Teenager schon seit längerem, nun schwappen sie auch zusehends auf Leinwände und Bildschirme. Diese in den 1980ern angesiedelte Romanverfilmung von Aitch Alberto setzt längst nicht so sehr auf Feelgood-Utopie wie »Heartstopper«, erweist sich aber trotzdem als charmant und rührend. Weswegen man ihr auch nachsieht, dass Inszenierung, Schnitt und Drehbuch in nicht wenigen Szenen ein wenig unbeholfen oder schlicht wirken.
Manning Walker inszeniert nicht nur die Lebenslust und sexuelle Energie ihrer Protagonistinnen, sondern findet subtile Bilder für deren Angst. Mit der Entscheidung, aktuelle Diskurse um Deutungshoheit und die Definition von sexuellen Übergriffen ins Zentrum zu stellen, schafft der Film etwas, was bei Gesprächen zum Thema oft fehlt: Die Atmosphäre zu etablieren, die zu solchen Erlebnissen (meist) junger Frauen führt.
Mischung aus Leidensgeschichte und Rachefantasie, die als Märchen einigermaßen funktioniert und in Caleb Landry Jones mit einem überzeugenden Hauptdarsteller aufwarten kann.
Kontakt mit dem Jenseits aufzunehmen, ist kein Partyspiel, wie die jugendlichen Protagonist:innen in diesem zünftigen Horrorfilm auf die harte Tour lernen müssen. Denn guter Rat ist teuer, als einer der ihren drüben hängen bleibt und Rettungsversuche nur immer weiteren Schrecken heraufbeschwören. Und in höchstem Maße verdient ist der Lobpreis, der diesem Debüt vorauseilt.