Gerhard Midding

Gerhard Midding ist freier Autor für Tageszeitungen (Berliner Zeitung, Die Welt), Zeitschriften (epd Film, filmbulletin) sowie Radio-(rbb Kulturradio) und Fernsehsender (3sat). 

Filmkritiken von Gerhard Midding

Auf den Spuren von Daniel Schmids Dokumentarfilm »Der Kuss der Tosca« erkundet Dustin Hoffmans Regiedebüt »Quartett« das Leben in einem Seniorenheim für Musiker. Er zeigt es als geschützten, behaglichen Raum, in dem das Alter kein Vorzimmer des Todes ist
Jacques Audiards Film ist ein bildstarkes, ungemein erotisches und menschliches Meisterwerk erzählerischer Ambivalenz
Die namentliche Verwandtschaft mit Friedrich Wilhelm Murnaus letztem Werk ist nur eine von vielen Spuren in die Filmgeschichte, die Miguel Gomes hier auslegt. In anmutigem Schwarzweiß und über weite Strecken stumm gedreht, unterläuft der portugiesische Film höchst vergnüglich und beziehungsreich die Erzählkonventionen
Vor dem Hintergrund der Finanzkrise von 2008 wirft Andrew Dominik einen Blick in die Niederungen des organisierten Verbrechens. Ein trotz Anleihen beim romantischen Sarkasmusdes New Hollywood eminent zeitgenössischer Gangsterfilm über ein Amerika, das den Wandel beschwört, um bleiben zu können, wie es ist
»Es war einmal in South Central L.A . . . «: mit diesem Motto eröffnet der Polizeifilmveteran David Ayer seinen Thriller über zwei tatsächlich grundehrliche Cops, die zusehends einem mexikanischen Drogenkartell in die Quere geraten. Das hervorragende Ensemble und das solide Drehbuch lassen mitunter vergessen, wie sehr sich die Inszenierung in ratlosen Manierismen verliert
Eine erfolgreiche Radiomoderatorin (Karin Viard), die zur Adoption freigegeben wurde, sucht ihre leibliche Mutter. Regisseur Pierre Pinaud nimmt die Seelennot seiner Heldin ernst, ringt jedoch um den richtigen Erzählton
Das US-Debüt von Stefan Ruzowitzky handelt von einer Gangsterjagd und der Unentrinnbarkeit der Blutsverwandtschaft. Ein solider, altmodischer und gut besetzter Thriller
Fernando Trueba setzt dem Latin Jazz ein Denkmal in Form eines Animationsfilms: eine wechselvolle, berührende und hocherotische Liebesgeschichte um unwiderstehliche Rhythmen und die Fremdheit, die zwischen den USA und Kuba herrscht
Ein Film, bei dem Synchronautoren ausnahmsweise mal leichtes Spiel haben: Der Comicautor Pascal Rabaté erzählt ganz ohne Dialoge von den Missgeschicken einiger Urlauber am Ende der Saison. Aus dem Schatten von Jacques Tati vermag er dabei nicht zu treten, und will es wohl auch nicht
Ein erstaunliches Regiedebüt: Bogdan George Apetris Film über eine Freigängerin, die mit ihrer Vergangenheit abrechnen will, schillert dank seiner stilsicheren Inszenierung und berückenden Hauptdarsteller souverän zwischen Krimi und Sozialdrama

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Nahuel Pérez Biscayart macht keine halben Sachen. Er ist immer ­aufmerksam, präsent, er elektrisiert. Und oft muss er leiden: in »120 BPM« oder jetzt in »Frieden, Liebe und Death Metal«.