Gerhard Midding
Gerhard Midding ist freier Autor für Tageszeitungen (Berliner Zeitung, Die Welt), Zeitschriften (epd Film, filmbulletin) sowie Radio-(rbb Kulturradio) und Fernsehsender (3sat).
Filmkritiken von Gerhard Midding
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Zwei ungleiche Cousins unternehmen eine »Jewish Heritage Tour«, die sie zu ihren familiären Wurzeln in Polen führen und nach langer Funkstille wieder enger zusammenschweißen soll. Mit wunderbar leichter Hand inszeniert Jesse Eisenberg, der neben Kieran Culkin die Hauptrolle spielt, einen Parcours vielfacher Identitätssuchen, bei dem der Holocaust mehr als nur den historischen Hintergrund bildet. Eine Tragikomödie, die behände den Tonfall wechselt, aber stets den richtigen trifft.
Georges Gachot beschwört mit einer Kaskade historischer Aufnahmen den Rang des legendären Pianisten in der Geschichte des Jazz. In Interviews mit seiner Tochter, die er nie anerkannte, und seiner letzten Lebensgefährtin werden auch Schattenseiten spürbar.
In »Die Wütenden« entwarf Ladj Ly ein faszinierendes Kaleidoskop vom Leben in den Pariser Vorstädten. Erneut erzählt er von einem Gemeinwesen, in dem nordafrikanische Einwanderer nach eigenen Traditionen der Solidarität leben. Diesmal erweitert er den Blick auf eine ratlose Kommunalpolitik, die das Miteinander bedroht.
Als das Peru der 1990er Jahre von Inflation und dem Terror der Guerilla »Leuchtender Pfad« erschüttert wird, steht eine Familie am Scheideweg. Die Mutter will mit ihren zwei Töchtern ausreisen. Dazu braucht sie die Unterschrift ihres Ex-Mannes, einem unverbesserlichen, indes einnehmenden Tagedieb. Klaudia Reynicke erzählt mit bestrickend unsentimentalem Blick, wie in der verbleibenden Zeit eine Nähe entsteht, die allen Orientierung für die Zukunft bietet.
Zwei ungleiche Brüder lernen sich unverhoffte kennen, als der eine an Leukämie erkrankt und auf die Knochenmarkspende des anderen angewiesen ist. Mit dem gefeierten Dirigenten und dem ruppigen Kantinenkoch treffen zugleich gegensätzliche Welten aufeinander. Emmanuel Courcol (»Ein Triumph«) und seine trefflichen Darsteller interessieren sich mehr für die die feinen Gemeinsamkeiten als für die Unterschiede.
In seinem Sequel folgt Ridley Scott dem Gesetz der Serie und der Überbietung. Der Sohn des ersten »Gladiator« tritt wehrhaft dessen Erbe an und bietet in der Arena (und außerhalb) noch furchterregenderen Gegnern die Stirn. Die Gladiatorenkämpfe sind überraschend knapp gehalten, dafür wird anderswo reichlich Blut vergossen.
Nach dem Oscar-Erfolg von »Im Westen nichts Neues« bleibt Edward Berger seinen Ambitionen treu. Es trifft sich, dass Robert Harris' Romanvorlage von den Versuchungen des Ehrgeizes handelt. Die Innenansicht einer Papstwahl gerät zum Druckkessel von Intrigen, Machtspielen und Richtungskämpfen. Angesichts der glänzenden Besetzung und der gut geölten Spannungsmaschinerie hätte es der zudringlichen Akzente, die Volker Bertelsmanns Musik setzt, nicht bedurft.
Javier Espada, der Leiter des Buñuel-Zentrums in dessen Geburtsstadt Calanda, porträtiert den spanischen Regisseur mit adretter Gründlichkeit. Unverdrossen entwirrt er die Verschlingung von Motiven und Biografie. Der subversiven Kraft der Filme Buñuels nähert er sich mit einer Demut, in der zuweilen Spurenelemente eines eigenen inszenatorischen Temperaments aufblitzen.
»Die Liebe kommt und geht, aber das Land besteht«, lautet eine alte polnische Bauernweisheit, die der neue Film der Animationskünstler Dorota Kobiela und Hugh Welchman auf den Prüfstand stellt.
Die »Alien«-Saga ist ziemlich in die Jahre gekommen: So einfach ist es nicht mehr, sich das Publikum zur Beute zu nehmen. Fede Alvarez und sein Co-Autor Rodo Sayagues versuchen es dennoch. Das kardinale Problem des Franchise, dass die gefährlichste Kreatur des Universums als vertrauter Anblick ihren Schrecken verloren hat, lösen sie nicht.
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Thema
Vom Drogenboss zur Wohltäterin. Mit Tanz und Gesang. In »Emilia Pérez« passiert viel Unerwartetes. Das ist eine Spezialität des französischen Auteurs Jacques Audiard, meint Gerhard Midding.
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