Gerhard Midding
Gerhard Midding ist freier Autor für Tageszeitungen (Berliner Zeitung, Die Welt), Zeitschriften (epd Film, filmbulletin) sowie Radio-(rbb Kulturradio) und Fernsehsender (3sat).
Filmkritiken von Gerhard Midding
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Aus der Sirene der Mythologie ist in Paolo Sorrentinos Hommage an des Lebens Überfluss eine Neapolitanerin geworden, die wegen ihrer Schönheit gerühmt wird und sich nebenher als schlagfertige Sinnsucherin erweist. Ein Film, der mitunter über seine Verhältnisse lebt.
Marta Savina erzählt eindringlich, wie sich im Sizilien der 1960er Jahre eine Bauerntochter gegen den archaischen Brauch der Brautentführung zur Wehr setzt. Claudia Gusmano verkörpert sie als empfindsame Streiterin, die mutig eigenen Zweifeln und den Vorurteilen einer patriarchalen Gesellschaft trotzt.
Alexander Horwath unternimmt in seinem Essayfilm eine mehrfache Reise durch die USA: Er erkundet Mentalität und Geschichte der Nation im Werk des berühmten Schauspielers sowie an den Schauplätzen seines Lebens und seiner Filme. Er beschwört den Actor als Auteur: ein zweifelnder Repräsentant amerikanischen Lebens.
Der einst gefeierte Architekt László Tóth (ein großartiger Adrien Brody) hat den Holocaust überlebt und will 1947 in den USA neu anfangen. Seine Hoffnung auf eine neuerliche Karriere verbindet sich schicksalhaft mit den Ambitionen eines Industriellen (ein undurchsichtiger Guy Pearce). Brady Corbet inszeniert den Konflikt zwischen Kunst und Kommerz als intimen Monumentalfilm. Großes, visionäres Kino, das mit stählernem Ehrgeiz und verblüffender Bildmacht prunkt.
Georges Gachot beschwört mit einer Kaskade historischer Aufnahmen den Rang des legendären Pianisten in der Geschichte des Jazz. In Interviews mit seiner Tochter, die er nie anerkannte, und seiner letzten Lebensgefährtin werden auch Schattenseiten spürbar.
In »Die Wütenden« entwarf Ladj Ly ein faszinierendes Kaleidoskop vom Leben in den Pariser Vorstädten. Erneut erzählt er von einem Gemeinwesen, in dem nordafrikanische Einwanderer nach eigenen Traditionen der Solidarität leben. Diesmal erweitert er den Blick auf eine ratlose Kommunalpolitik, die das Miteinander bedroht.
Zwei ungleiche Cousins unternehmen eine »Jewish Heritage Tour«, die sie zu ihren familiären Wurzeln in Polen führen und nach langer Funkstille wieder enger zusammenschweißen soll. Mit wunderbar leichter Hand inszeniert Jesse Eisenberg, der neben Kieran Culkin die Hauptrolle spielt, einen Parcours vielfacher Identitätssuchen, bei dem der Holocaust mehr als nur den historischen Hintergrund bildet. Eine Tragikomödie, die behände den Tonfall wechselt, aber stets den richtigen trifft.
Zwei ungleiche Brüder lernen sich unverhoffte kennen, als der eine an Leukämie erkrankt und auf die Knochenmarkspende des anderen angewiesen ist. Mit dem gefeierten Dirigenten und dem ruppigen Kantinenkoch treffen zugleich gegensätzliche Welten aufeinander. Emmanuel Courcol (»Ein Triumph«) und seine trefflichen Darsteller interessieren sich mehr für die die feinen Gemeinsamkeiten als für die Unterschiede.
Als das Peru der 1990er Jahre von Inflation und dem Terror der Guerilla »Leuchtender Pfad« erschüttert wird, steht eine Familie am Scheideweg. Die Mutter will mit ihren zwei Töchtern ausreisen. Dazu braucht sie die Unterschrift ihres Ex-Mannes, einem unverbesserlichen, indes einnehmenden Tagedieb. Klaudia Reynicke erzählt mit bestrickend unsentimentalem Blick, wie in der verbleibenden Zeit eine Nähe entsteht, die allen Orientierung für die Zukunft bietet.
In seinem Sequel folgt Ridley Scott dem Gesetz der Serie und der Überbietung. Der Sohn des ersten »Gladiator« tritt wehrhaft dessen Erbe an und bietet in der Arena (und außerhalb) noch furchterregenderen Gegnern die Stirn. Die Gladiatorenkämpfe sind überraschend knapp gehalten, dafür wird anderswo reichlich Blut vergossen.
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Tipp
Das Filmmuseum Potsdam erweitert mit dem Schaudepot die Sichtbarkeit seiner Sammlung.
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