Barbara Schweizerhof

Filmkritiken von Barbara Schweizerhof

Der ehrgeizige C. G. Jung, sein väterlicher Mentor Sigmund Freud und das intelligente Fräulein Spielrein: David Cronenberg erzählt die Frühgeschichte der Psychoanalyse als kopflastiges Kostümdrama, in dem die Erotik ganz in der Sprache liegt
Eine Braut, ihre Schwester, ihr Schwager und der Weltuntergang: melodramatisch und gleichzeitig nüchtern, berührend und doch unsentimental ist dies vielleicht Lars von Triers schönster Film
Die zigste Love-Story-Variante: Junge mit Todeserfahrung trifft todgeweihtes Mädchen. Alles sehr traurig, aber leider auch ganz schön abgeschmackt
Simon Verhoeven knüpft nahtlos an seinen Erfolgshit von 2009 an und liefert eine deutsche Komödie der besonderen Art: keine Herrenwitze, keinen Analhumor, stattdessen Anrührendes, Lakonisches und Alltägliches
Ein weiterer Superheld auf der Leinwand: Zuerst sträubt er sich, dann macht er’s doch. Zu sehr Schema F, um wirklich gut zu sein, zu gut funktionierend, um wirklich schlecht zu sein
Owen Wilson als Möchtegernschriftsteller, den es ins Paris der 20er Jahre verschlägt, wo er Hemingway, Fitzgerald, Picasso usw. trifft. »Midnight in Paris« ist eine wunderbare Parabel über das nagende Gefühl, früher sei alles besser gewesen
Cameron Diaz als Schülerschreck im Minirock – das klingt nach einer lustigen Idee. Doch leider haben die Macher so wenig Mühe auf ein stimmiges Drehbuch verwandt, dass selbst Komödienkönner wie Jason Segel, Justin Timberlake und Lucy Punch in markanten Nebenrollen gegen das ungenügende Ausgangsmaterial keine Chance haben
Erneut also findet sich der Junggesellenclub nach durchzechter Nacht in einem Hotelzimmer wieder, ohne dass einer von ihnen wüsste, was zuvor passiert ist, diesmal allerdings in Bangkok. Als Kreuzung aus Remake und Sequel mutet der Film stellenweise wie ein formales Experiment an, das den Zuschauer die Unterschiede von Original und Fortsetzung suchen lässt. Was amüsant wäre, wenn nicht auch der größte Teil der Gags einfach nur auf grobe und vulgäre Weise recycelt würde
In Rio de Janeiro geben sich zahlreiche Charaktere aus Teil 1-4 ein Stelldichein: Die rasant inszenierte Kombination aus altmodischer B-Movie-Unverblümtheit und moderner Kino-Optik überzeugt nicht nur Autofetischisten
Sieben Teenager mit schwierigem Familienhintergrund in einem Heim bei Magdeburg, mit viel Feingefühl und angemessener Distanz porträtiert in einer Dokumentation, die erfolgreich die Fallen des Dokusoap-Formats vermeidet

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