Barbara Schweizerhof

Filmkritiken von Barbara Schweizerhof

Theater als Wirklichkeitsverdichtung: Der Schweizer Milo Rau ließ drei der Gerichtsprozesse in Russland nachstellen, bei denen sich die Kunst gegen die Ansprüche der Kirche verteidigen musste. Alle Teilnehmer spielen sich selbst, woraus ein aufregendes Zeugnis aktuellen russischen Denkens wird
Mark Wahlberg, Taylor Kitsch, Emile Hirsch und Ben Foster im Kugelhagel am Hindu­kusch: Peter Berg verfilmt den gleichnamigen Tatsachenbericht von Marcus Luttrell hyperrealistisch und als Hommage an den neuen amerikanischen Helden, den Navy SEAL
Martin Scorseses Film »The Wolf of Wall Street« über die zwielichtige Karriere des Aktienhändlers Jordan Belfort ist weniger ein Film über die Verfehlungen der Wall Street als darüber, was man mit viel Geld machen kann: das Leben in einen Drogenrausch verwandeln, mit allen Konsequenzen
Freitod im Familienkreis: Frederik Steiner erzählt in seinem Kinospielfilmdebüt »Und morgen Mittag bin ich tot« sehr authentisch von einer schwierigen Entscheidung – fast ohne Pathos und fast etwas zu gefasst
Drei Flüchtlinge, der eine aus dem Jemen, der andere aus Kamerun und der dritte aus dem Iran, hat es ins brandenburgischen Belzig verschlagen. Der Dokumentarfilm zeigt in vielerlei Begegnungen der drei Männer mit ihrer Umgebung, mit deutschen Behörden und Bekannten, wie schwer sich die Bundesrepublik und ihre Einwohner mit Fremden tun – und wie wenig sie sich daraus machen
Steve McQueens Verfilmung eines autobiografischen Berichts aus der Mitte des 19. Jahrhunderts macht auf sehr subtile Weise vieles anders als andere Filme zum Thema Sklaverei in den USA. Mit seiner deutlichen, aber nie sentimentalen Erzählweise zeigt er die Barbarei der Gewaltverhältnisse in den Südstaaten dieser Zeit als ebenso destruktiv wie unentschuldbar
Ein Flüchtlingsdrama über drei junge Kubaner, das vor allem durch seine in Havannas Straßen gedrehten, semidokumentarischen Aufnahmen fesselt.
Joseph Gordon-Levitt gelingt mit seinem Spielfilmdebüt »Don Jon« eine »romantische Komödie«, die ihre eigenen Stereotype subversiv untergräbt und mit erstaunlicher Einsichtigkeit das Thema Pornosucht angeht
Allein im All – Alfonso Cuarón gelingt mit »Gravity« das Paradox eines sanften und melancholischen »Space Adventure«, das sowohl Spektakel als auch Drama bietet. Und durch George Clooney kommt sogar noch feine Ironie dazu
David Chase (»The Sopranos«) schildert mit stark autobiografischen Zügen ein Aufwachsen in den 60er-Jahren in New Jersey, wo der Wunsch, Musiker zu sein, zum Katalysator des Ausbrechens wird

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