Barbara Schweizerhof

Filmkritiken von Barbara Schweizerhof

Ein rumänischer Rentner wird ausgezeichnet, er weiß aber nicht wofür: Calin Peter Netzer nutzt die Vorlage für eine absurde Komödie für ein melancholisches Drama über das Selbstwertgefühl in Umbruchszeiten
Bertrand Bonello schildert in »Haus der Sünde« den Alltag in einem Bordell um 1900 im Gewand eines Kostümfilms, der aber mit präzisem Blick die Grausamkeiten des Gewerbes protokolliert
Adam Sandler in der titelgebenden Doppelrolle – das kann selbst dem hartgesottenen Fan zu viel werden. Umso mehr, als es dem Film gelingt, trotz peinlichster Verrenkungen aller Beteiligten weitgehend witzfrei zu bleiben
Über einen Zeitraum von 20 Jahren hinweg gedreht, schildert der Dokumentarfilm eine packende Vater-Sohn-Geschichte, deren Protagonisten ganz nebenbei in Italien lebende tibetische Lehrerpersönlichkeiten sind
Clint Eastwoods Biopic über den umstrittenen FBI-Gründer J. Edgar Hoover enthält sich jeder spekulativen Deutungen, bleibt aber gerade deshalb trotz eines sehr energisch agierenden Leonardo DiCaprio eher oberflächlich
Zwei disparate Materialsammlungen – Aufnahmen aus dem Fenster seines Ateliers und Nachrichten seines Anrufbeantworters – hat Thomas Imbach zu einem faszinierenden Filmessay zusammengeschnitten
Ein Papst in Panik: Nanni Morettis Film »Habemus Papam« ist nicht die erwartete Vatikansatire, sondern etwas viel Feineres und Feinfühligeres – eine sanft-melancholische Komödie über Versagensangst und Alter mit einem wunderbaren Michel Piccoli in der Hauptrolle
Eine Einführung in das Denken von C. G. Jung, angelegt als Reise, die den Zuschauer als staunenden Passagier mit an Bord nimmt. Informativ und sorgfältig illustriert, eher Würdigung als kritische Auseinandersetzung
Der ehrgeizige C. G. Jung, sein väterlicher Mentor Sigmund Freud und das intelligente Fräulein Spielrein: David Cronenberg erzählt die Frühgeschichte der Psychoanalyse als kopflastiges Kostümdrama, in dem die Erotik ganz in der Sprache liegt
Eine Braut, ihre Schwester, ihr Schwager und der Weltuntergang: melodramatisch und gleichzeitig nüchtern, berührend und doch unsentimental ist dies vielleicht Lars von Triers schönster Film

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