Silvia Hallensleben

Filmkritiken von Silvia Hallensleben

Drei kolumbianische Musiker in Schwaben, zwei höchst unterschiedliche Musikkulturen und ein Wettbewerb, dessen Bedeutung sich nur schwer erschließt
Der von James Cameron in 3D produzierte und von Andrew Adamson dirigierte Film zum Cirque du Soleil ist gigantomanisches Überwältigungskino, das angeblich imaginative Poesie auf technisch-artistische Höchstleistung und Aha-Effekte reduziert
Michael Oberts kommentarloser Dokumentarfilm »Song from the Forest« erzählt von einem US-Amerikaner, der seit 25 Jahren mit den Pygmäen lebt, und von einem Volk, das gegen den eigenen Untergang kämpft
Eine kurdisch-europäische Fluchtgeschichte rund um einen Ehrenmord und europaweit greifende patriarchale Familienbande als gediegenes Arthouse-Kino aus Norwegen
Der katalanisch-mexikanische Regisseur Amat Escalante mit einer in ihrer manifesten Brutalität verstörenden Variation der Topoi Drogenkriminalität und Gewalt, die in der präzise durchgearbeiteten lakonischen Filmsprache als Gegenstück zu Gerardo Naranjos thematisch verwandtem »Miss ­Bala« gelten kann
Yousri Nasrallahs Spielfilm um einen armen Reiter und eine reiche Werbejournalistin ist glaubwürdig als fiktionales Dokument der – jetzt schon wieder ganz anders aktuellen – erhitzten Situation in Ägypten
Moritz Laubes Komödie macht aus dem eigentlich ergiebigen Sujet der weltverbessernden Aussteiger eine uninspirierte Klamotte mit dumpfbackigem Humor und versenkt den großartigen Bruno Cathomas in einer Nebennebenrolle
Die dialoglastige Episodenkomödie kreist um das gestörte Selbstverständnis spanischer Männer, leider ohne den angemessenen visuellen Ausdruck oder Selbstironie
Eine flott zusammengedrechselte Heirats­komödie aus dem multikulturellen Frankreich, die mit ihrem bourgeoisen Personal aber an die realen Probleme einer Einwanderungsgesellschaft wenig rührt: »Monsieur Claude und seine Töchter«
Der Literatur-Dokumentarist Harald Bergmann erweist sich mit seiner neuesten Arbeit erneut als Filmemacher, dem es gelingt, sich seinem biografisch-literarischen Stoff, hier: Vladimir Nabokov, auch kongenial synästhetisch anzuverwandeln und so aus alter Kunst neue, autarke Kunst zu schaffen