Silvia Hallensleben

Filmkritiken von Silvia Hallensleben

Der Kölner Regisseur Kadir Sözen (»Winterblume«, »Gott ist tot«) mixt in seinem in allen Parts vorzüglich besetzten und nach Fernsehspielart inszenierten Mutter-Sohn-Drama differenzierte Beobachtung mit klischeehaft kolportagehaftigen Elementen
Nach so hochkomplexen politischen Filmen wie »Das Schiff des Torjägers« und »Carte Blanche« hat die Schweizer Dokumentaristin Heidi Specogna jetzt einen ganz persönlichen Film über einen sympathischen Politiker gemacht, der ihr über die Jahre zum Freund geworden ist
2010 beeindruckte Gianfranco Rosi mit seinem extrem reduzierten und eindringlichen Auftragskillerporträt »El Sicario – Room 164«. Sein jetziger Versuch in der großen dokumentarischen Form hat ihm vor zwei Jahren den Golden Löwen eingebracht, lässt Nichtitaliener bei manchen Sequenzen aber auch ratlos zurück
Die französische Regisseurin Céline Sciamma geht auch in ihrem dritten Spielfilm, »Mädchenbande«, wieder auf die Spuren jugendlich-weiblicher Selbstfindung – diesmal bei Herumstreunerinnen in den Vorstädten von Paris
Anna Ditges' Dokumentation beobachtet die Verhandlungen zwischen Stadtverwaltung, engagierten Bürgern und einer Investorengruppe auf einem ehemaligen Industriegelände in Köln – und zeigt, dass die wirklich kleinen Leute dabei schlechte Karten haben
Zwei Jahre lang hat der junge Regisseur Maurizius Staerkle-Drux, in Köln geboren, Studium in Zürich, an diesem freundlich gestimmten Dokumentarfilm »Die Böhms« über eine Kölner Architekten-Dynastie gedreht
2006 hatte der in Mauretanien geborene und in Mali aufgewachsene Regisseur Abderrahmane Sissako in »Bamako« einen treffend bösen Blick auf die Gebaren von Weltbank und Co. geworfen. Jetzt nimmt er – in ganz anderem Ton, aber ebenso eindringlich – den Islamismus aufs Korn, in einem Film, der in Timbuktu spielt, doch leider auch für viele andere Orte der Welt stehen könnte
Kälter, härter, echter. Gut recherchiert mag es ja sein. Doch die in der Schweiz geborene und in Berlin lebende Regisseurin Petra Volpe sitzt in ihrem Spielfilmdebüt dem Trugschluss auf, Wahrhaftigkeit sei vor allem durch schonungsloses Entfernen von Wärmeströmungen und Hoffnung zu erzielen. Einigen Erfolg bei der Kritik hat ihr das zumindest eingebracht
Eine authentische Begegnung mit Lateinamerika wollten die drei Filmemacher schaffen. Doch authentisch ist hier nur die unreflektierte Naivität, mit der die Schweizer Jungs ihren Projektionen hinterherlaufen
Ein engagierter, klassisch inszenierter Dokumentarfilm in Sachen weiblicher Sexualität und ihrer äußeren Lustorgane von den gestandenen Filmemacherinnen Claudia Richarz ("Samba für Singles") und Ulrike Zimmermann ("Reich werden im Irak")