Silvia Hallensleben

Filmkritiken von Silvia Hallensleben

Die junge burmesische Regisseurin Snow Hnin Ei Hlaing erzählt atmosphärisch stark und sachlich manchmal unscharf vom Dorfleben um zwei Frauen in der vom Krieg umzingelten Rakhine-Provinz Myanmars.
Regisseurin Jeanine Meerapfel macht aus einer ergreifende Hommage an ihre Mutter und die früh verstorbene Schwester Denise einen ebenso intimen wie breit angelegten und poetischen philosophisch-politischen Filmessay, der als ihr bisher stärkster Film einen festen Platz in der Filmgeschichte finden dürfte.
Ein sehr wohlwollendes konventionell als Collage inszeniertes Porträt der Ex-Kanzlerin, das ihr entschlossenes Eintreten gegen Grenzen/Mauern und für die Demokratie mit Prägungen und Erfahrungen ihrer Jugend in der Diktatur erklärt.
Das visuell, sprachlich und inhaltlich dicht gewebte Porträt einer Künstlerin, deren Komplexität gerne auf Schlagworte reduziert wird.
Eine engagierte semifiktionale Hommage an das tragische Leben eines heimlich schwulen deutschen Schlagerstars mit Camp-Ästhetik und spielerischer Selbstreflexion.
Regisseurin Aelrun Goette realisiert ihren Film über die Innenwelt der DDR-Modeszene enttäuschend als Mischung aus Kolportage, Liebesdrama und Entwicklungsfilm, die visuell auch Ostalgiker befriedigen dürfte.
Der exilierten syrischen Filmemacherin Diana El Jeiroudi ist ein in vieler Hinsicht gewichtiger Essayfilm gelungen, der deutsche Befindlichkeiten, die Anstrengungen von Flucht und Exil und jüngste syrische Geschichte zu einem in sich stimmigen, höchst persönlichen Mosaik zusammenbringt.
Filmdauerstar Dalai Lama in einem tiefgründigen und höchst unterhaltsamen Buddy-Dokumentarfilm als Traumpartner an der Seite des 2021 verstorbenen Desmond Tutu auf der Suche nach dem Glück.
Ein vielschichtiger Filmessay über katalanische Transgender, der historisch erfreulich weit zurückschaut, in der Gegenwart aber geltende Rollenbilder wenig hinterfragt.
Eine dokumentarische Bestandsaufnahme von Bestrebungen zur »Life Extension«, die an zu enger Auswahl ihrer Stichwortgeber und der Besetzung des einzigen Antagonisten krankt.

Weitere Inhalte zu Silvia Hallensleben

Blogeintrag
Der neue Ort für die Preisverleihung des Verbandes der Filmkritik liegt schön in (leider schon kaputt-gentrifizierten) Fabrikhöfen, ist aber definitiv zu klein für die Montagabend zu beherbergende Anzahl Menschen, so dass man sich nicht bewegen konnte, ohne andere Menschen zu bedrängen
Blogeintrag
An alle Neider des Filmjournalistinnen-Daseins: Sitze seit vorgestern Abend mal wieder ununterbrochen zwischen Sofa, Schreib- und Küchentisch zu Hause und schreibe unter Zeitdruck Texte
Blogeintrag
Gestern abend nach der Akkreditierung und dem ersten Blog mit Sichtung der Festivalunterlagen erst richtig im Festival angekommen. Und ein Schock: Denn neben dem schon letztes Jahr schmerzlich vermissten grafischen Übersichtsplan sind auch andere Informationsmöglichkeiten aus den Festival-Planungs-Unterlagen verschwunden
Blogeintrag
Erste Texte abgegeben. Habe mit mir gehadert, ob ich den französischen Film »Nos défaites« von Jean-Gabriel Périot wirklich so schlecht wegkommen lassen soll, wie ich ihn fand. Verrisse machen mir keinen Spass
Meldung
Die Diagonale in Graz präsentiert die Jahresproduktion österreichischen Filmschaffens. In diesem Jahr gaben Macher und Jury dem Festival eine dezidiert politische Note
Blogeintrag
Schön, dass Ruth Beckermanns Waldheim-Film den Dokpreis der Berlinale gewonnen hat, auch wenn ich ihn ein paar anderen Filmen (vor allem Claire Simons wunderbaren »Premières Solitudes«) ebenso gegönnt hätte
Blogeintrag
Ein Festival ist für seine Besucher da und nicht für die persönliche Profilierung seines Personals
Blogeintrag
Liebe Berlinalist*innen, bitte, bitte, wenn ihr dies lest: Haltet mich nicht (nur) für eine Nostalgikerin und kehrt im nächsten Jahr wieder zum guten alten »Grill« zurück
Blogeintrag
Forum: »SPK Komplex« (Regie: Gerd Kroske), ein dem komplexen Thema gegenüber angemessen komplexer Film