Silvia Hallensleben

Filmkritiken von Silvia Hallensleben

Der in New York lebende für sein poppiges Werk vielfach ausgezeichnete Grafikdesigner Stefan Sagmeister verschmilzt in »The Happy Film« Glücksthema und Selbstversuch zu einem Amalgam, das mit visuellem Einfallsreichtum mehr überzeugt als mit seinem Inhalt
Davy Chou schildert in seinem Spielfilmdebüt »Diamond Island« die Hoffnungen und Ängste junger Männer in Kambodscha mit Präzision, oft somnambuler Schönheit, viel Atmosphäre und ganz ohne sozialrealistische Manierismen
Vier Jahre nach »Paradies: Liebe« geht Seidl wieder – diesmal dokumentarisch – nach Afrika und nimmt dabei auch einen der Protagonisten von »Im Keller« (2014) als peinlich anmutende komische Nebenfigur mit. Auch sonst macht er es sich zu einfach, sodass man in »Safari« weder über Namibia oder Österreich noch über das Jagdwesen etwas einigermaßen Erhellendes erfährt
In Kooperation mit deutschen, polnischen und israelischen Institutionen dokumentieren die Berliner Filmemacher Karin Kaper und Dirk Szuszies die Überlebensgeschichten Breslauer Juden
Jochen Hick zeichnet in »Der Ost-Komplex« ein sympathetisches Porträt des schwulen CDU-Politikers Mario Röllig, der sich mit großem Engagement für die Erinnerung an die Verfolgung von Regimegegnern in der DDR einsetzt
Die österreichische Dokumentaristin Ruth Beckermann nähert sich in »Die Geträumten« mit einer hybriden, hochgradig emotionalisierten Inszenierung der schwierigen Liebesbeziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan
Nach der globalen Ökologie (»Die Erde von oben«, »Home«) nimmt der Fotograf und Filmemacher Yann Arthus-Bertrand in »Human« die globale Situation von uns Erdbewohnern in den Blick und stellt sich dabei ganz bewusst auf Seiten der Emotion gegen die Erkenntnis
Oft sind es die schönsten Filme, die aus ganz Konkretem größere Zusammenhänge entfalten. In dieser Recherche auf den Spuren eines DDR-Handmixers misslingt das leider gründlich. Vor allem wohl, weil man das Objekt in »Kommen Rührgeräte in den Himmel« fast religiös überhöht, statt sich einfach seiner Analyse anzuvertrauen
Das »Prequel« zur afroamerikanischen Präsidentschaft, in dem Michelle Robinson und Barack Obama sich kennenlernen: »My first Lady« ist ein rundum unterhaltsamer Film, in dem vor allem Tika Sumpter glänzt, die als Michelle ihrem späteren Ehemann Barack an Witz, Klugheit und menschlicher Reife in nichts nachsteht
Eine über weite Strecken eher assoziativ gebaute Dokufantasie des Dänen Michael Madsen über den menschlichen Erstkontakt mit dem Außerirdischen. Bitte nicht mit M. Night Shyamalans gleichnamiger Horrorkomödie »The Visit – Eine außerirdische Begegnung« aus dem letzten Jahr durcheinanderbringen