Silvia Hallensleben

Filmkritiken von Silvia Hallensleben

Dffb-Student Marcin Malaszczak macht in seinem Langfilmdebüt das Innere einer psychiatrischen Anstalt zur Weltmetapher und übernimmt sich dabei nur ein klein wenig
Yesim Ustaoglu zeigt sich in ihrem fünften Spielfilm »Araf – Somewhere in between« als Meisterin der Inszenierungskunst: Wir sehen junge Menschen, die hoffnungslos verloren scheinen im Niemandsland einer sich modernisierenden ländlichen Türkei
Jennifer Baichwal und Edward Burtynsky haben einen produktionstechnisch wie ästhetisch großen Dokumentarfilm gemacht, der sich mit dem vielleicht wichtigsten Stoff der nächsten Jahrzehnte beschäftigt: dem Kreislauf des Wassers und seiner Ausbeutung durch den Menschen
Ein Vater-Sohn-Film zur männlichen Midlife-Krise, in dem Frauen nur als Mama oder Pornoweibchen vorkommen. Dabei werden bewährte Genrerezepte so grob eingesetzt, dass die Annäherung an die nicht unbedingt spontan sympathischen Figuren schwerfällt
In seinem Langfilmdebüt erweitert der schwedische Exilkurde Karzan Kader einen eigenen preisgekrönten Kurzfilm, kann damit aber trotz der guten Idee weder inhaltlich noch filmsprachlich überzeugen
Routinier Bruno Barreto macht in der Adaption eines brasilianischen Bucherfolges aus einer aufwühlenden lesbischen Künstlerbeziehungsgeschichte einen eher durch exotische Schauwerte als erzählerischer Präzision funkelnden Film
Cristian Heynen macht aus der vorgeblichen Suche nach dem Durchschnittsdeutschen einen Film, der mit viel TV-Routine und wenig echter Neugier vor sich hin trudelt
In seiner journalistischen Zeitreise durch die Ex-DDR von 1990 bis heute arbeitet Roland Blum den sich wandelnden Umgang mit der natürlichen Umwelt auf
Der Schweizer Regisseur Mano Khalil erzählt in diesem Dokumentarfilm ganz ohne Sentimentalität die bewegende Geschichte eines Mannes, der fast alles verloren hat und doch nicht aufgibt. Ein schöner und angesichts der aktuellen Diffamierungskampagne gegen Flüchtlinge auch ein wichtiger Film
Stéphanie Argerichs Unternehmung in Sachen Familienforschung ergibt ein ungewöhnlich komplexes und reichhaltiges Künstlerinnenporträt, das sich keineswegs in Bewunderung erschöpft und – nicht nur nebenbei – auch ein gelungener Film zum Thema Frauen und Alter ist