Silvia Hallensleben

Filmkritiken von Silvia Hallensleben

Zehn Jahre nach »Damen und Herren ab 65« begleitet Irene Langhans zwei musikalische Projekte mit alten Menschen in Deutschland, die der Musiker Bernard König initiiert hat und mit Ausdauer und Leidenschaft betreibt
Gedacht als filmische Studie über Verrohung in einer Welt globalisierter Ausbeutung, stolpert der Film über seine allzu liebensunwürdige Hauptfigur
Markus Imhoofs Dokumentarfilm setzt ganz bewusst auf persönliche Reflektion statt kritischer Erörterung, das gibt dem Film eine zeitlose Stimmigkeit
Marc Wieses Dokumentarfilm über einen in einem nordkoreanischen Straflager aufgewachsenen Mann verlässt sich ganz auf die Kraft von Person und Geschichte und verzichtet auf künstliche Überhöhung
Paare in Therapie: Eine vielschichtige und raffiniert montierte, gespielt-dokumentarische Annäherung an die Dynamik menschlichen Paarverhaltens, die aus der dokumentarischen Not inszenatorische Tugend macht, so dass man neben dem frischen Blick auf Altvertrautes und Einblicken in die therapeutische Arbeit auch die mit Lust brillant agierenden Darsteller genießen kann
Die fantastische Geschichte des DDR-Erlebnisgastronomen Rolf Anschütz, der in Suhl ein asiatisches Restaurant führte, diente als Vorlage für diese darstellerisch routiniert gemeisterte Tragikomödie von Carsten Fiebeler, die aber anfänglich hohe Erwartungen leider allzu schnell in vorhersehbare Bahnen lenkt
Nach Halfmoon Files und Der Tag des Spatzen ein neuer, gründlich recherchierter und klug gemachter Film von Philip Scheffner, der unheimliche Einblicke ins deutsche Justizwesen vermittelt
Ein Initiations- und Wohlfühlfilm für gewissensgeplagte Jungväter, der sich auf ermüdend unterkomplexe Weise mit dem Thema Beschleunigung befasst und neben käsenden Almbauern und flackernden Tokioter Highways auch sonst fast kein Klischee auslässt
Der Film zum Elterngeld: Eine sich routiniert uninspiriert um eine ungewollte Schwangerschaft abspulende Liebeskomödie aus deutscher Hand, die versucht, vom Erfolg von Susanne Fröhlichs gleichnamigen Romandebüt zu profitieren
Zivilisationskritik im ganz großen Stil: Das aufwendig produzierte Projekt von Ron Fricke und Mark Magidson besucht erhabene Natur, Götter und Menschengemachtes und verliert sich dabei in Pathos und Megalomanie