Silvia Hallensleben

Filmkritiken von Silvia Hallensleben

Cyril Tuschis Dokumentation über den russischen Oligarchen bleibt voraussehbar in der Montage von Selbstinszenierung, Zeitzeugeninterviews und Animationsszenen
Eine sehr bemühte Kunstadaption japanischer Genre-Erotik mit Gesang und Tanz, die leider auf keiner Ebene annähernd überzeugen kann
Der letzte Teil von Glawoggers Trilogie zur globalen Arbeit: Ein Triptychon aus Bordellen in Thailand, Bangladesh und Mexiko, das mit spiritueller Überhöhung und Bildgewalt sein archaisches Frauenbild überkleistert, wegen der Einblicke in sonst verschlossene Welten aber von Interesse sein kann
Materialreiche Agit-Prop-Doku, in der Valentin Thurn engagiert und praxisorientiert der massiven Lebensmittelvergeudung auf dem Planeten nachspürt
»Mein bester Feind« ist eine von Wolfgang Murnberger präzise inszenierte turbulente und temporeiche Verstellungskomödie um zwei Freunde, die auf gegensätzliche Seiten des österreichischen NS-Regimes geraten
Ein locker gewebtes Dreifachporträt junger Frauen, deren leidenschaftliche Ambitionen auf ein selbstbestimmtes Leben sich an den materiellen und sozialen Realitäten reiben
Schwestern im Sommerlager, Liebesleid und Republikflucht: Robert Thalheims Drittling kann leider nicht mit seinen ersten beiden Filmen mithalten, was sowohl die allzu gefällige Inszenierung wie ein schwächelndes Fremd-Drehbuch betrifft
Britische Clash-of-Cultures-Komödie im jüdisch- islamischen Grenzgebiet, die ihre erfrischende Respektlosigkeit leider nicht bis zum Ende durchhält
Der goldene und silberne Bärengewinner der letzten Berlinale glänzt mit subtilen Darstellerleistungen und präziser sozialer Beobachtung. Realistisches Erzählkino vom Feinsten, ein mitreißender und bewegender Film
Ähnlich wie zuletzt »Losers and Winners« oder Shaheen Dill-Riaz' »Eisenfresser« gelingt es Dieter Schumann in diesem Dokumentarfilm, (norddeutschen) Alltag, lokale Arbeitskämpfe und globales Finanzgeschehen zu verknüpfen, ohne das kleinste bisschen aufgesetzt zu sein