Silvia Hallensleben

Filmkritiken von Silvia Hallensleben

»Pink Taxi« ist eine einfühlsame Dokumentation mit drei Moskauer Taxifahrerinnen, die die Hoffnung auf den richtigen Mann in ihrem Leben gegen alles Besserwissen noch nicht ganz aufgegeben haben
Sehr gut gemeinter Werbefilm für die Umstellung auf dezentrale erneuerbare Energien jetzt und weltweit, der sich leider auch filmästhetisch am Genre Werbung orientiert
Gibt es eine österreichische Schule des aufklärerischen Dokumentarfilms? Nach Hubert Saupers und Erwin Wagenhofers ökonomischökologischen Lehrstücken zu Nahrung und Weltökonomie zeigt uns der Wiener Werner Boote in »Plastic Planet«, wie Kunststoff und Plastikmüll als chemische Zeitbombe das Leben auf dem Planeten bedrohen
Mehrsträngiger Episodenfilm zum Thema Älterwerden mit Corinna Harfouch und Bruno Ganz im Zentrum. »Giulias Verschwinden« ist eine Komödie mit ernsthaftem Anspruch, die sich allzu sehr in verbalen Allgemeinplätzen verfranst und formal so flott wie inhaltlich behäbig daherkommt
Ein klassischer Porträtfilm aus brasilianischer Innenperspektive, gedreht anlässlich des 100. Geburtstag des Architekten Oscar Niemeyer vor zwei Jahren
Sophie Marceau und Dany Boon in einer pastellbunten Rollentausch-Ehekomödie, die in postfeministischem Konservatismus schwelgt und damit in Frankreich höchst erfolgreich war: »Auf der anderen Seite des Bettes«
Auf vielen Festivals preisgekröntes Roadmovie aus Ecuador, das gut als landeskundliche Einführungsstunde funktionieren kann
Die als »brisant« angekündigte Dokumentation über drei ehemalige »Linksanwälte« erweist sich eher als uninspirierte Auftragsarbeit, die allenfalls zeitgeschichtlichen Nachhilfeunterricht gibt
Ulrike Ottinger geht in Seoul auf Brautschau: »Die koreanische Hochzeitstruhe« ist ein durchaus sehenswerter, wenn auch etwas touristisch inspirierter Spaziergang durch südkoreanische Hochzeitswelten
Die bewegende Geschichte zweier in der Kindheit getrennter jüdischer Brüder aus der süddeutschen Provinz, die im Großelternalter wieder zusammenfinden, erzählt nach den mittlerweile etablierten Konventionen des »Genres« mit einem Hang zu überbordender Sentimentalität