Rapid Eye Movies

Im Verleih:

Ein Problemfall für die chinesische Zensur, aber ein Glücksfall für Kinogänger. Li Ruijun erzählt, wie aus einer arrangierten Ehe eine bäuerliche Liebesgemeinschaft und eine sachte Utopie von Selbstbestimmung wird. Sein zutiefst lyrischer Film findet Schönheit in der kargen Landschaft und Magie in nebensächlichsten Alltagsdetails. Sechs Saatkörner, auf einen Handrücken gelegt, können sich in eine Blume verwandeln, wenn man die Welt mit den Augen dieses Regisseurs betrachtet.
Davy Chou schickt seine Heldin, ein in Frankreich aufgewachsenes Adoptivkind aus Südkorea, auf die Suche nach der eigenen Identität im Spannungsfeld von Kultur und Charakter.
EO
Die Odyssee eines Esels ist Jerzy Skolimowskis berührende Hommage an Bressons Meisterwerk »Zum Beispiel Balthasar«.
Eine Rockoper, angesiedelt in Kyoto vor sechshundert Jahren; zwei Außenseiter, jeder für sich von einem Fluch geschlagen, erinnern in ihren Songs an die untergegangenen Krieger der Heike. Während die Flüche gelöst werden, entbrennt ein künstlerischer Konkurrenzkampf, auch um die Deutungshoheit über die Geschichte. Fulminanter Anime eines der innovativsten Vertreter dieser Kunst.
Vielschichtiger Dokumentarfilm über die in Deutschland im Lauf der letzten sechzig Jahre hinweg entstandene Musik türkischer Einwanderer. Cem Kaya inszeniert gefundenes und neu gedrehtes Material ungeheuer mitreißend und erweitert es zu einer Reflexion über Identität und Teilhabe.
In der Lagune von Venedig will Daniele mit seinem hoch frisierten Motorboot der schnellste sein. Zwischen dokumentarischer und fiktionaler Form erzählt Ancarani ohne Drehbuch in einem realen Milieu seine Geschichte um Konkurrenz-Gebaren und Hedonismus. Ein produktiver, selbstbewusst überästhetisierter Grenzgang voller fantastischer Bilder.
Nach einer wahren Geschichte erzählt der Film von einem japanischen Soldaten, der bis 1974 auf einer philippinischen Insel im Kriegszustand verharrt, weil er nicht glauben mag, dass der Zweite Weltkrieg längst zu Ende ist. Was als verhalten erzählte Studie in Verblendung beginnt, gerät an seine Grenzen, wenn beim zweimaligen Akt des Tötens von Zivilisten die Distanz in Gleichgültigkeit umschlägt.
So bewegend, so zärtlich und zugleich so unsentimental wie Gaspar Noé hat noch kein Filmemacher vom Leben und Sterben mit Alzheimer erzählt. Diese letzten Szenen einer Ehe sind das Meisterwerk eines bisher als Enfant terrible bekannten Regisseurs.
Ein Theaterregisseur wird im Nachklang eines persönlichen Schicksalsschlags mit der Inszenierung von Tschechows »Onkel Wanja« beauftragt. Eine so geheimnisvolle wie berührende Adaption von Haruki Murakamis Kurzgeschichte. Von Ryusuke Hamaguchi mit zurückhaltender Eleganz inszeniert
Der taiwanesische Film über das Vergewaltigungstrauma einer Schauspielerin ist ebenso schockierend wie klug. Durch erzählerische Kniffe wird aus dem Einzelschicksal eine vielschichtige Kritik an einer Filmindustrie, die Frauen Gewalt antut