Tim Lindemann
Filmkritiken von Tim Lindemann
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Eileen ist eine verschüchterte junge Frau, die sich ihrem Schicksal in der grauen Kleinstadt ergeben zu haben scheint. Doch dann tritt die faszinierende Psychiaterin Rebecca in ihr Leben... Adaption des Romans von Ottessa Moshfegh. Man bleibt am Ende ein wenig ratlos zurück, da der Film weder als komplexe Charakterstudie seiner titelgebenden Anti-Heldin noch als feministischer oder queerer Thriller überzeugt.
Die Mittzwanzigerin Signe findet drastische Methoden, um aus dem Schatten ihres als Künstler erfolgreichen Freundes herauszutreten. Bitterböse Satire aus Norwegen, die ihre Kritik an dem gesellschaftlichen Druck, den die Maxime der ständigen Selbstverwirklichung auf junge Frauen ausübt, in blutige Bilder verpackt.
Léa Seydoux spielt eine Übersetzerin, die einen Platz im Pflegeheim für ihren schwerkranken Vater sucht. In dieser emotional aufwühlenden Zeit begegnet sie plötzlich Clément (Melvil Poupaud), einem alten Freund, mit dem sie eine leidenschaftliche Affäre beginnt. »An einem schönen Morgen« ist oft nicht leicht zu ertragen, aber überzeugt doch als kluges Porträt einer selbstbewussten Frau in einer komplizierten Lebensphase.
Eine düstere Zukunftsvision vom Großmeister des Body Horrors: David Cronenberg erzählt von einer Welt ohne Schmerz, in der Anhänger einer bizarre Subkultur sich der kunst- und lustvollen Verstümmelung und Modifikation ihrer Körper widmen.
Nicholas Cage spielt eine fiktionalisierte Version seiner selbst in dieser überdrehten Actionkomödie. Als tollpatschiger Schauspieler wird er von der CIA angeheuert, um einen Waffenhändler zu überführen. Als episodenhafte Hommage an den Komödienschauspieler Cage funktioniert »Massive Talent« zeitweise, als eigenständiger Film eher weniger.
Ein Theaterregisseur wird im Nachklang eines persönlichen Schicksalsschlags mit der Inszenierung von Tschechows »Onkel Wanja« beauftragt. Eine so geheimnisvolle wie berührende Adaption von Haruki Murakamis Kurzgeschichte. Von Ryusuke Hamaguchi mit zurückhaltender Eleganz inszeniert
Mit ihrem Regiedebüt betritt die britische Schauspielerin Emerald Fennell das umstrittene Terrain des Rape-and-Revenge-Genres. In Teilen pointiert und treffend, ist ihr Film sehr daran interessiert, das Publikum am Ende etwas oberlehrerhaft mit den eigenen, problematischen Erwartungshaltungen zu konfrontieren
Irgendwo in Südamerika, tief in den Bergen, trainiert eine Gruppe von minderjährigen Guerilla-Kämpfern für den Umsturz – eine perfekt inszenierte Meditation über verlorene Unschuld, ein asymmetrischer Kriegsfilm, ein düsteres Märchen und vieles mehr: »Monos«
Der afroamerikanische Teenager Tyler wird von seinem strengen Vater zu sportlichen Höchstleistungen gepusht. Nach einer Verletzung steuert Tyler auf einen dramatischen Zusammenbruch zu. Trey Shults' Highschool-Melodram überzeugt mit seiner rohen Emotionalität und mit einzigartigen Bildern
Zwei Kinder werden mit der ungeliebten Stiefmutter in einer einsamen Berghütte eingeschneit. Plötzlich beginnen merkwürdige Dinge im Haus vorzugehen – ist womöglich der rachsüchtige Geist der verstorbenen Mutter am Werk? Etwas verworrener Horrorfilm, der seinem allzu typischem Setting dank hervorragender Inszenierung allerdings doch einigen Schrecken zu entlocken vermag
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Viele neue Filme handeln von praktischen und ethischen Problemen des zivilen Widerstands. Jetzt startet die Spielfilmversion des Bestsellers »How to Blow Up a Pipeline«.
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Viele amerikanische Regisseure schauen derzeit mit einer gewissen Nostalgie zurück auf Zeiten, in denen wir uns noch analog organisierten. So auch Steven Spielberg in seinem neuen Film »Die Fabelmans«.
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An Hollywood-Remakes internationaler Stoffe hat man sich gewöhnt. Es geht aber auch andersherum: von Hollywood nach Indien und Fernost. Oder gleich ganz ohne die Amerikaner, wie aktuell die französische Adaption des japanischen Zombiefilms »One Cut of the Dead« beweist. Tim Lindemann über die transnationale Wanderung von Filmstoffen.
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Das Festival von Motovun ist berühmt für seine Atmosphäre. Dass es auch eine Hochburg des Indiefilms ist, bestätigte sich in diesem Jahr.
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»Being John Malkovich«, »Adaptation«, Eternal Sunshine of the Spotless Mind«: Charlie Kaufmans Drehbücher sind legendär. Jetzt hat der Autor und Regisseur einen Roman geschrieben
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Informativ, bewegend, engagiert: Das Socially Relevant Film Festival New York widerlegt den Satz, der besagt, dass Botschaften nicht ins Kino, sondern in die Post gehören
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In fünf hochatmosphärischen Folgen porträtiert Steve McQueen in »Small Axe« den afrobritischen Alltag von den 60er bis in die 80er Jahre
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Klimakrise. Die Filmindustrie sieht da gar nicht gut aus – Hollywood gehört zu den großen CO₂-Schleudern. Aber das Bewusstsein für Green Production scheint in der Branche allmählich zu wachsen. Ein paar Umweltsiegel gibt es schon
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»Borat 2« ist wieder eine bitterböse Satire – heute noch brennend aktuell und morgen hoffentlich veraltet
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Antonio Campos (»Christine«) hat Donald Ray Pollocks Southern-Gothic-Roman »The Devil All the Time« verfilmt