Raimund Gerz
Filmkritiken von Raimund Gerz
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Um »positive Situationen und Begegnungen« geht es Stefan Sick in seiner Dokumentation »Das innere Leuchten«, die kommentarlos Momentaufnahmen aus dem Alltag von dementen Menschen in einem Pflegeheim aneinanderreiht
Die Satire des sizilianischen Komiker-Duos Ficarra und Picone zeichnet ein düsteres Bild der sprichwörtlichen »italienischen Verhältnisse«. Die Darstellung der Charaktere und gesellschaftlichen Hintergründe bleibt aber stereotyp und oberflächlich, oft dominiert der Klamauk: »Ab heute sind wir ehrlich«
Die Komödie »Kalte Füße« über einen netten Kleinkriminellen, der notgedrungen zum Pfleger eines durch einen Schlaganfall gezeichneten Millionärs wird, kommt über flaue, manchmal auch geschmacklose Gags nicht hinaus
In einem munteren Mix aus Dokumentation, historischem Exkurs und heiter-frivolem Reenactment nähert sich Rosa von Praunheim hier der Frage, was die Dichterfürsten Goethe und Schiller über ihre literarische Seelenverwandtschaft hinaus verband: »Männerfreundschaften«
In einer Nekropole von Manila lokalisiert Ralston Jover seine Geschichte von einem Hundedompteur, der verzweifelt um seine Familie kämpft Der skizzenhaft entwickelten Story von »Da Dog Show« fehlt allerdings die Verortung in einem sozialen und politischen Kontext
In drei Episoden erzählt Regisseur Dalibor Matanić von den fortdauernden Verwüstungen, die der Balkankrieg in den Beziehungen der Menschen hinterlassen hat. Bisweilen allzu pädagogisch angelegt, gefällt »Mittagssonne« vor allem durch die schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarsteller
Die Uckermark, Rückzugsraum bedrohter Pflanzen und Tiere und zugleich Europas modernste agrarindustrielle Region: In faszinierenden Bildern schreibt der Dokumentarist Volker Koepp in »Landstück« Geschichte und Geschichten seiner Heimat fort
Hoch betagt zur Hip-Hop-Weltmeisterschaft: Der Neuseeländer Bryn Evans dokumentiert eben den sportlichen Aktivitäten einer Altentanzgruppe auch außergewöhnliche Lebensläufe der Tänzerinnen – manchmal allerdings als allzu hektischen Videoclip
Haiti nach der Katastrophe: In seinem kammerspielartigen Beziehungsdrama befasst sich Raoul Peck mit den sozialen und moralischen Verwerfungen der haitianischen Gesellschaft nach dem Erdbeben im Jahr 2010
Im Alter von 63 Jahren entschließt sich Chaim Lubelski, seiner Mutter, einer Überlebenden der Shoa, bis zu ihrem Lebensende beizustehen. Sein Cousin, der Kölner Filmemacher Elkan Spiller, dokumentiert diese so innige wie spannungsvolle Beziehung