Raimund Gerz

Filmkritiken von Raimund Gerz

Die von Katrin Seybold begonnene und von Ula Stöckl realisierte Dokumentation – eine Fortsetzung von Seybolds Film über die "Weiße Rose" aus dem Jahr 2008 – lässt Menschen zu Wort kommen, die nach der Zerschlagung der studentischen Widerstandsgruppe um Hans und Sophie Scholl deren Flugblätter und Ideen weiter verbreiteten
Das Biopic über die Roma-Dichterin Bronisława Wajs kann in der Vermittlung von individuellem Schicksal und historischem Hintergrund nicht immer überzeugen, gefällt über durch bestechend schöne Landschafts- und Gesellschaftstableaus in Schwarz-Weiß
Liebesgeschichte, Thriller und Sozialdrama – von der Genre-Mixtur dieser tschadisch-französischen Koproduktion bleiben vor allem die faszinierenden Vorstellungen des Tänzers Souleymane Démé in Erinnerung
Dyana Gayes episodisch angelegter Spielfilm, der seine Protagonisten nach Turin, New York und Dakar führt, behandelt das von medialen Stereotypen überlagerte Thema Migration mit scheinbar leichter Hand und voller Optimismus, ohne dabei Probleme zu verschweigen
Die Dokumentation begleitet einen 400 Kilometer langen Protestmarsch vertriebener indischer Landbewohner, die sich für die Erhaltung ihres Lebensraumes einsetzen
Statt als Hausangestellte finden sich zwei junge Frauen vom Land als Zwangsprostituierte in Buenos Aires wieder. Regisseurin Gabriela David weitet ihr Kammerspiel aus zu einer beklemmenden Parabel über den Missbrauch von Frauen in einer zynischen und gleichgültigen Welt
Aus beengten Verhältnissen kommend, macht die junge Rafina eine märchenhafte Karriere als Model. Doch was als Geschichte einer Befreiung von tradierten Rollenbildern gedacht ist, erzählt tatsächlich davon, wie eine Frau erneut zum Objekt männlicher Fanta­sien gemacht wird
In seinem bewusst einseitigen und kritischen Filmessay zieht Regisseur Raoul Peck eine deprimierende Bilanz der internationalen Hilfs­einsätze nach dem Erdbeben in Haiti 2010
Mit einem Fischerboot macht sich eine Gruppe afrikanischer Flüchtlinge auf den Weg zu den Kanarischen Inseln. In streckenweise sehr konventioneller Form erzählt der senegalesische Regisseur Moussa Touré von Menschen, deren Geschichte hierzulande allenfalls dann zur Kenntnis genommen wird, wenn es wieder einmal zu einer »humanitären Katastrophe« gekommen ist
Vor dem Hintergrund der Atombombentests auf dem Mururoa-Atoll in den 70er Jahren erzählt Marion Hänsel von drei jungen Rekruten. Die elegischen Bilder des Südseeparadieses stehen im Kontrast zu den Zerstörungen, die die Detonation in den Männern auslöst