Kai Mihm
Filmkritiken von Kai Mihm
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Verfilmung des »GameStop«-Squeeze, bei dem Tausende Kleinanleger die Wall Street mit dem Ankurbeln einer wertlosen Aktie in Panik versetzten: Der Film macht daraus eine höchst vergnügliche und durchaus kritische Schelmengeschichte.
Ein angehender Schriftsteller wird im Haus seines großen Idols in ein düsteres Familiendrama hineingezogen – sehr gut gespielt und atmosphärisch inszeniert, mangelt es dem Film an interessanten Figuren und einer schlüssigen Dramaturgie.
Eine Finanzmanagerin lässt sich in Schottland zur Opernsängerin ausbilden – und findet in den Highlands die große Liebe. Trotz der tollen Danielle Macdonald fehlt es dieser biederen RomCom an beiden: an Romantik und an Comedy.
Die Geschichte einer koreanischen Amerikanerin, die nach 24 Jahren ihren besten Kindheitsfreund aus Korea wieder trifft, berührt gleichermaßen als sensible Beziehungsgeschichte und als kluge Reflexion über Identität, Migration und Spiritualität.
Die Dokumentation über die Lehr- und Wanderjahre einer jungen Köchin fasziniert als Porträt eines leidenschaftlich gelebten Berufs und zugleich als Selbstfindungsgeschichte einer jungen Frau.
Sarah Polleys erster Film seit zehn Jahren ist eine ebenso bewegende wie kluge Emanzipationsgeschichte, eine feministisch-humanistische Reflexion über die Bedeutsamkeit von Sprache und Diskussion. Meisterhaft geschrieben, hervorragend gespielt.
Die Fortsetzung von James Camerons Megahit überzeugt als spannender Fantasy-Abenteuerfilm voller meisterhaft inszenierter Actionszenen. Allein die artifizielle 48-fps-Ästhetik ist ein nicht unerheblicher Wermutstropfen.
Der Abend in einem exklusiven Gourmetrestaurant wird für die Gäste zum Austragungsort eines blutigen Klassenkampfes: die glänzend gespielte und hervorragend fotografierte Satire besticht durch die ebenso präzise wie bitterböse Beschreibung eines elitären Milieus.
Mit Akribie verfilmt Robert Eggers jene nordische Sage um die Rache eines Königssohns, die Shakespeare zu »Hamlet« inspirierte. Halb Epos, halb Abenteuerfilm und über weite Strecken spannend inszeniert, bleiben die Figuren zu eindimensional und die Geschichte dramaturgisch zu flach, um nachhaltig zu beeindrucken.
Ein abgehalfterter Pornostar kehrt in seine texanische Heimatstadt zurück und feilt an einem dubiosen Comeback: Sean Bakers Mischung aus Milieu- und Charakterstudie bereitet mit der hervorragenden Besetzung Vergnügen, bleibt aber zu monoton, um bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
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In »Tulsa King« findet Sylvester Stallone als New Yorker Mafioso, der sich die Provinz erobert, eine charmante Altersrolle.
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In einer Mischung aus Farce und Wirtschaftskrimi erzählt »Tetris« vom Kampf um die Rechte an dem in der Sowjetunion erfundenen Computerspiel-Klassiker.
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Motels, Stripclubs und toxische Männer: Janicza Bravo verfilmt mit Zola die in vielem wahre Geschichte eines wilden Wochenendes in Florida.
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»We Own This City« von David Simon und Reinaldo Marcus Green (»King Richard«) zeichnet einen Polizeiskandal nach, der 2017 Baltimore erschütterte.
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Ron Howard verfilmt mit »Dreizehn Leben« die aufsehenerregende Rettungsaktion von 13 Teenagern aus einer überfluteten Höhle in Thailand. Als waghalsige Taucher dabei: Viggo Mortensen und Colin Farrell.
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Ist Nicolas Cage verloren im Direct-to-Video-Sumpf? Hat er sich ins Nirvana gespielt? Und wann war er eigentlich gut? Zum Start von »Massive Talent« meint Kai Mihm: Da muss man nochmal hinschauen.
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Drogen, Sex, Gewalt: Sam Levinson zeichnet in »Euphoria« ein finsteres Bild amerikanischen Highschool- und Kleinstadtlebens.
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Mit »The Tender Bar« hat George Clooney den Memoirenroman von J.R. Moehringer verfilmt, eine Geschichte übers Erwachsenwerden in den 70ern.
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In Nora Fingscheidts Netflix-Debüt »The Unforgivable« spielt Sandra Bullock eine haftentlassene Mörderin, die nicht zur Ruhe kommt.