Jesse Plemons

Als Schauspieler/in:

Yorgos Lanthimos kehrt zur kalten Unerbittlichkeit seines Frühwerks zurück und erzählt in drei unabhängigen, doch mit den gleichen Darsteller*innen besetzten Episoden von einer absurden Welt voller menschlicher Abgründe. Schmackhaft wird das so böse wie drastische Spiel durch jede Menge überraschende Wendungen und irrwitzige Details sowie die großartige Besetzung.
Die wahre Geschichte des Massenmordes, der vor einem Jahrhundert an Mitgliedern des Stammes der Osage verübt wurde, inszeniert Martin Scorsese als intimes Epos um Niedertracht, Loyalität und Zweifel. Leonardo DiCaprio spielt verblüffend uneitel und Lily Gladstone leuchtet sanft in der Rolle der verratenen Ehefrau.
Shaka Khan mischt Biopic und Undercover-Thriller in seiner Rekonstruktion des Mordes an dem Black-Panther-Aktivisten Fred Hampton 1969. Das sorgt für Atmo, nimmt dem Film aber etwas von der politischen Schärfe, die er hätte haben können
Ein melancholischer Blick zurück aufs Lebenswerk, nicht nur vom Mafia-Ausputzer Frank Sheeran, sondern auch von Regisseur Martin Scorsese. Noch einmal hat Scorsese viele seiner Filmgefährten um sich versammelt, Robert De Niro, Joe Pesci, Harvey Keitel, dazu zum ersten Mal Al Pacino als Jimmy Hoffa. Statt auf die nervöse Energie der Gewalt setzt er jetzt eher auf die kontemplativen Zwischenräume, den Alltag eines Wortwechsels im Auto oder die Auswirkungen des Mafialebens auf Familiengeschichten
Biopic über Dick Cheney, den mächtigsten US-Vizepräsidenten aller Zeiten. Adam McKay (»The Big Short«) macht daraus eine prallvolle Geschichtsstunde mit rasantem Tempo, investigativem Gestus und einer unorthodoxen Mischung aus Drama und Comedy. Christian Bales spektakuläre Verwandlungskunst erinnert an die großen ­Zeiten Robert De Niros
Scott Cooper erzählt von einem US-Captain, der Cheyenne-Häuptling samt Familie zum Sterben in sein Stammesgebiet geleiten soll. Was zunächst in klassischer Western-Manier daherkommt, mit großen Bildern und elegischer Atmosphäre, untersucht gewissenhaft das Trauma der Indianerkriege: »Feinde – Hostiles«
Ein vermeintliches Krimispiel entpuppt sich als echter Entführungsfall, was die Teilnehmer des Spiels erst allmählich begreifen: trotz Logiklücken und Vorhersehbarkeit ist »Game Night« eine amüsante und manchmal gar schreiend lustige Komödie
Katharine Graham war eine der legendären Medienpersönlichkeiten der USA. In seinem neuen Film erzählt Steven Spielberg von jenen Umbruchstagen im Jahr 1971, als sich in der kultivierten, freundlichen Frau an der Spitze der »Washington Post« die »eiserne Lady des US-Journalismus« offenbarte. »Die Verlegerin« ist ein Appell für Meinungs- und Pressefreiheit und vereint erstmals drei Hollywoodlegenden in der ­Zusammenarbeit: den Regisseur selbst, ­Meryl Streep in der Titelrolle und Tom Hanks als Chefredakteur Ben Bradlee. Unlängst schrieb die »Washington Post« diesbezüglich »Icons playing icons«
Zwischen Hochstaplerkomödie und Politdrama siedelt Doug Liman seine auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte an, was unterhaltsam anzusehen ist, aber dem Iran-Contra-Skandal nicht gerecht wird: »Barry Seal – Only in America«
Spielberg erzählt die historischen Ereignisse um den ersten Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke 1962 als klassischen Kalter-Krieg-Thriller

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Thema
In Scorseses »Killers of the Flower Moon« spielt Jesse Plemons mal den Guten. Bisher war er als Darsteller für wandelbare Nebenrollen bekannt: als psychopathischer Neonazi mit Unschuldsmiene in »Breaking Bad« oder als unglücklicher Ehemann in »The Power of the Dog«. Thomas Abeltshauser hat Plemons in Cannes gesprochen.
Tipp
Elizabeth Olsen und Jesse Plemons glänzen in David E. Kelleys Mehrteiler »Love & Death«, der einen bekannten texanischen Mordfall aus dem Jahr 1980 nacherzählt.
Tipp
Jane Campions »The Power of the Dog« wird seit seiner Premiere in Venedig als einer der großen Oscarfavoriten der Saison gehandelt. Die Geschichte um zwei Brüder, eine Frau und ihren Sohn entwickelt sich so langsam wie intensiv
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Charlie Kaufmans »I'm Thinking of Ending Things« (Netflix) beginnt als Beziehungsdrama, führt jedoch bald in ein verschneites Labyrinth der Entwirklichung
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Charlie Brookers Science-Fiction-Serie »Black Mirror« fügt in der vierten Staffel sechs Geschichten hinzu, die vom Einfluss neuer Technologien auf menschliche Beziehungen und Gesellschaften handeln
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Noah Hawley ist mit den zwei Staffeln seiner Fargo-Serie das Unwahrscheinliche gelungen: Er hat sowohl die Fans des Coen-Films als auch deren Gegner in den Bann einer komplexen Erzählung geschlagen