Jannek Suhr
Filmkritiken von Jannek Suhr
Eine taiwanesische Urlauberin entwickelt eine emotionale Verbindung zu den Erzählungen einer chinesischen Gastarbeiterin. In unspektakulären, aber klug arrangierten Szenerien erforscht der teils dokumentarisch wirkende Spielfilm Gefühle des Fremdseins und findet sie in vielen alltäglichen Details.
Nüchtern beobachtend aber mit großer Empathie zeigt Eva Trobisch den Alltag einer Palliativpflegerin und erzählt von einer besonderen Dreiecksbeziehung, die sich mit einer Patientin und deren Mann ergibt. Wertungen entzieht sich der Film und ist damit auf positive Weise herausfordernd.
Ein raffinierter Dokumentarfilm, der eindrucksvoll deutlich macht, wie Seenotrettung im Mittelmeer tatsächlich abläuft.
Die Grundidee, die patriarchale Märchen- und Sagenwelt mit der Figur Chantal umzuschreiben, ist charmant, verliert sich aber in einer chaotischen Abfolge von Motiven und Handlungssträngen sowie der Fokussierung auf Vulgärsprache und Kalauer-artigen Anspielungen auf moderne Jugendkulturen.
Geteilt in mehrere Kapitel begibt sich der argentinische Regisseur Lisandro Alonso auf eine Reise durch Zeit und Raum zu unterschiedlichen Formen indigenen Lebens. Die langsame, mehr auf Assoziationen als Handlung ausgelegte Erzählweise funktioniert dabei im ersten Teil besser als im zweiten.
Ein experimentell anmutender, minimalistisch gestalteter Film über Sprachlosigkeit und menschliche Barrieren, der vor allem mit einzelnen Szenen und weniger mit einer übergreifenden Geschichte zu überzeugen vermag.
Anhand der Beziehung einer Tänzerin und eines asexuellen Gebärdendolmetschers erforscht der litauische Film behutsam und mit ganz eigener Poesie die Bedürfnisse innerhalb einer Partnerschaft und die Frage, welche Rolle Sex in ihr spielt.
Ein durchschnittlicher Biologieprofessor erscheint auf einmal in den Träumen anderer Menschen. Aus dieser Grundprämisse macht Kristoffer Borgli eine skurrile Tragikomödie um die Verführungskraft sowie die Schattenseiten von Ruhm. Mit Nicolas Cage als herausragendem Fixpunkt.
Tina Sattler inszeniert die Verhaftung der Whistleblowerin Reality Winner nach den Originalaufzeichnungen des FBI und kreiert einen hoch spannenden Mix aus dokumentarischer Rekonstruktion und filmischer Interpretation, der die manipulativen Verhörtaktiken des FBI offenlegt.
Der Film über die kontroverse Biografie der während des Zweiten Weltkriegs als Denunziantin agierenden Jüdin Stella Goldschlag bietet kaum produktive Auseinandersetzung.
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Meldung
Auf einer Pressekonferenz am 28.9. wurden die Nominierten sowie erste Preisträger für den 31. Hessischen Film- und Kinopreis 2020 bekannt gegeben. Aufgrund der Corona Pandemie muss die Preisverleihung in diesem Jahr allerdings in deutlich kleinerem Rahmen stattfinden
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Online, 26. bis 28. August – Zum nunmehr sechsten Mal veranstaltet die Musicboard Berlin GmbH das Pop-Kultur Festival, welches mit Konzerten, Ausstellungen, Installationen, Talks und Filmen versucht, Popkultur in möglichst internationaler und diverser Form zu präsentieren