Emmanuelle Devos
Als Schauspieler/in:
Ein Staranwalt setzt sich für Missbrauchsopfer ein und gerät selbst unter Verdacht. Joachim Lafosses Thrillerdrama kreist um Schuld, Scham und das Unausgesprochene, an denen die Familie zu zerbrechen droht. Trotz kleinerer Schwächen sehenswert.
Ein Familienvater, von seinen Kindern an Weihnachten im Stich gelassen, lädt stattdessen zwei alte Damen aus dem Altersheim zum Fest: Die kammerspielhafte Komödie glänzt mit boshaftem Wortwitz, bei dem nebenbei Lebensweisheiten vermittelt werden.
Antoine ist fast taub, was er bislang eigentlich gut verdrängen konnte. Als seine Mitmenschen nicht mehr mitspielen, eröffnen ihm Hörgeräte ein völlig neues Leben und die Chance auf die große Liebe. Generische Liebeskomödie, die sich in Klischees und uninspirierten Bildern verliert.
Die bedächtige Komödie über das Zusammenraufen zweier denkbar unterschiedlicher Charaktere in einer tiefen Lebenskrise – einer kantigen Parfümeurin (Emmanuelle Devos) und ihres launigen Chauffeurs (Grégory Montel) – entwickelt neben den beeindruckenden Darstellern ihren speziellen Reiz aus der Ernsthaftigkeit, mit der über den Geruchssinn reflektiert wird
Joseph ist in einer jüdisch israelischen Familie in Tel Aviv und Yacine in einer arabisch palästinensischen in den besetzten Westbank-Gebieten aufgewachsen: Als sich herausstellt, dass die beiden als Babys im Krankenhaus vertauscht wurden, beginnt für ihre Familien ein einfühlsamer, vielschichtiger Crashkurs in Toleranz auf vermintem Gelände
Martin Provosts Film über die verfemte Schriftstellerin Violette Leduc ist kein Biopic wie andere: Mit zärtlicher Anteilnahme nähert er sich einer ambivalent gezeichneten Figur, die den Konventionen ihrer Zeit trotzt
Riad Sattouf rückt mit unnachgiebiger Konsequenz die übermächtigen erotischen Sehnsüchte männlicher Frühpubertät in den Mittelpunkt seines vielversprechenden Debüts »Jungs bleiben Jungs« und liefert damit ein notwendiges Gegengift gegen die Definitionsmacht amerikanischer Highschool-Komödien
»Wenn man aus dem Kino kommt, überrascht einen nichts. Alles kann mit der größten Selbstverständlichkeit passieren«, heißt es einmal in Alain Resnais' neuem Film »Vorsicht Sehnsucht«. Er verrät eine Erzählfreude, die ihren eigenen, skurrilen Regeln folgt, in die er seine Zuschauer aber gern einweiht
Die frühen Jahre einer (Mode-)Kaiserin: Anne Fontaines Biopic »Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft« zeigt als Studie eines sich formierenden Charakters, wie aus der Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit ein Stil geboren wird
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Emmanuelle Devos ist eine der originellsten Schauspielerinnen des französischen Autorenkinos. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Jacques Audiard, Alain Resnais, Arnaud Desplechin und sammelte Preise, auch im Theater. Bei uns kommen ihre modernen Frauenporträts leider zu selten an