Anke Sterneborg
Filmkritiken von Anke Sterneborg
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Die eigentlich interessante Geschichte von der Entstehung und Vermarktung des kindlichen Winnie-the-Pooh-Universums entfaltet in der uninspirierten Inszenierung von Simon Curtis keinerlei Magie: »Goodbye Christopher Robin«
In ihrem dritten gemeinsamen Film »Tully« schildern Diablo Cody und Jason Reitman ungeschönt die zermürbenden Strapazen des Elternalltags mit drei kleinen Kindern, und bieten zugleich märchenhafte Abhilfe, mit schlagfertigen Selbstanalysen und einer magischen Night Nanny
In den achtziger Jahren erstreitet eine unter paranoider Schizophrenie Leidende zusammen mit ihrer Anwältin Patientenrechte. Trotz aktueller Brisanz kann Bille Augusts »Eleanor & Colette« mit einer uninspiriert biederen Inszenierung keine Funken zünden
Schmerz und Trauer über den Abschied von den Eltern hat Kerstin Polte in ihrem Spielfilmdebüt »Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?« in einen verspielt skurrilen Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt verwandelt, in ein Road Movie mit deutlichen Anleihen bei klassischen Feelgood-Dramen
In einem schlafwandlerischen Balanceakt zwischen Wahrhaftigkeit des Lebens und Magie des Kinos fängt »In den Gängen« den Arbeitsalltag und die Lebensdramen der Angestellten in einem Großmarkt in der ostdeutschen Provinz ein
Das Thema Flüchtlingsströme vernetzt Markus Imhoof mit seinem Kinderblick auf ein italienisches Flüchtlingsmädchen, das seine Familie 1945 aufnahm: »Eldorado«
Dank der bedingungslosen Liebe seiner Frau ist Robin Cavendish der erste Mensch, der mit eiserner Lunge außerhalb eines Krankenhauses lebt: In seinem Regiedebüt »Breathe« überhöht Andy Serkis die harsche Realität in märchenhaftem Tonfall zum Triumph des menschlichen Geistes über das Schicksal
Sean Baker schildert eine Kindheit am Rande des Existenzminimums in einem Motel in Florida, und verbindet dabei dokumentarisches Gespür mit visueller Lust am Erzählen. »The Florida Project« ist ein schmerzlich wahrhaftiges Sozialdrama mit der Magie eines Märchens
Aus dem Fall Tonya Harding komponiert Craig Gillespie mit 20 Jahren Abstand ein böse-vergnügliches Mockumentary, ein schwindelerregendes Vexierspiel, in dem er zusammen mit Hauptdarstellerin Margot Robbie und Nebendarstellerin Allison Janney mit den verschiedenen Versionen der Wahrheit jongliert
Aus Jules Romains bitterer Farce über den aufziehenden Nationalsozialismus wird unter der Regie von Lorraine Lévy eine eher leichtgewichtige Komödie in harmloser Fifties-Idylle, in der Omar Sy die Bewohner eines französischen Dorfes mit Charme, Humor und Herzenswärme zu mehr Glück und Gesundheit verführt: »Docteur Knock«
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Sommer in England: Die DVD-Premiere »Mein etwas anderer Florida Sommer« (OT: Days of the Bagnold Summer) von Simon Bird
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Entdeckt wurde sie mit dem »Parfum«. Inzwischen hat sie sich nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Regisseurin – gern Komödien – etabliert. Karoline Herfurth in der Nahaufnahme
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V wie Virus. Oder Vampir: Elisabeth Bronfen ergründet den »pandemischen« Gehalt von literarischen Texten und populären Filmen – mit oft überraschendem Ergebnis
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Zynisches Business: Die norwegische Serie »Exit« über vier Börsenmakler
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Gut verdienende Familien in schicken Appartements mit Kindern in Privatschulen und dann ein Mord: »The Undoing« hat viel mit »Big Little Lies« gemein, bis hin zur Hauptdarstellerin Nicole Kidman. Seit 30.11. bei Sky
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Er ist der Mann, der Filme möglich macht. Nicht irgendwelche. Sondern große Autorenfilme wie die von Ang Lee. James Schamus produziert, schreibt Drehbücher, inszeniert und lehrt. Ein Porträt
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Gerade hat er zwei Lolas bekommen – Eine für die Rolle des fürsorglichen Sozialarbeiters in »Systemsprenger«; die zweite gab es für einen unberechenbaren, psychopathischen Geschäftemacher in »Berlin Alexanderplatz«. Für Albrecht Schuch sind solche Seitenwechsel kein Problem. Er ist aktuell der wandelbarste deutsche Schauspieler
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Lisa Bryant dokumentiert in »Filthy Rich« den Fall Jeffrey Epstein als nachholendes Stück Aufklärung