Andreas Wodraschke
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»Dirigenten« ist eine klassische Wettbewerbsdokumentation, im Milieu angehender Spitzendirigenten angesiedelt: Erfreulich schnörkellos und unemotionalisierend, aber leider auch ohne wirkliches Interesse für die handwerkliche Seite des Metiers
David Wnendt hat den Bestsellerroman von Timur Vermes um einen originellen Kniff bereichert: Sein Film fängt auch die Reaktionen auf den »Führer« ein, der sich 2014 durch Deutschland bewegt
Sonja Heiss' Versuch, eine Angststörung komödiantisch zu bebildern, lebt von einer schillernden Hauptfigur, die von Laura Tonke zuweilen etwas manieriert gespielt wird
Eine 10-Jährige und wie sie sich den Wunsch nach einem Fahrrad erfüllt – »Das Mädchen Wadjda« ist ein wunderbarer Kinderfilm, der zugleich ein präzises Bild der Mädchenerziehung in Saudi-Arabien zeichnet
Ein Filmteam trauert um seine verstorbene Protagonistin, erfindet dann aber, wenn nicht die Liebe, so zumindest sein halbfertiges Melodram mit allerlei Tricks und Täuschungen neu
Ein Kleinkrimineller flüchtet vor einem Syndikat, dem er Geld schuldet, und landet bei einem alten Psychoanalytiker, der keinen Frieden mit seiner Vergangenheit schließen kann. Das klingt fast wie der Anfang eines misslungenen Witzes. Doch in Benjamin Heisenbergs wunderbar unkonventioneller Komödie »Über-Ich und Du« gelten andere Regeln
David Wnendt zeigt nach »Kriegerin« sein Talent als Frauenregisseur. Seine Adaption von Charlotte Roches umstrittenem Debütroman »Feuchtgebiete« ist eine furiose Coming-of-Age-Komödie
Das Bangen um drei Jugendliche, die nach einer gemeinsamen Nacht verschwinden, ist eine Versuchsanordnung zum Verhältnis von Erwachsenen und Teenagern, die allerdings bisweilen übers Ziel hinausschießt
Ein hochbegabter Mathematiker gerät nach einem Nervenzusammenbruch in eine Abwärtsspirale, die ihn erst ans untere Ende der Gesellschaft und dann in eine Aussteigerutopie führt. Rigorose, teilweise plakative Sozialkritik vom Österreicher Hans Weingartner (»Die fetten Jahre sind vorbei«).
Pubertätsdrama und Neonazi-Thriller: David Wnendts Debütfilm ist mehr als ein gefälliger Kommentar zur Zwickauer Terrorzelle. Halb hasserfülltes Energiebündel, halb sensible Enkeltochter probt die Protagonistin den gefährlichen Ausstieg aus der Gewalt