Volker Bertelmann
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Nach dem Oscar-Erfolg von »Im Westen nichts Neues« bleibt Edward Berger seinen Ambitionen treu. Es trifft sich, dass Robert Harris' Romanvorlage von den Versuchungen des Ehrgeizes handelt. Die Innenansicht einer Papstwahl gerät zum Druckkessel von Intrigen, Machtspielen und Richtungskämpfen. Angesichts der glänzenden Besetzung und der gut geölten Spannungsmaschinerie hätte es der zudringlichen Akzente, die Volker Bertelsmanns Musik setzt, nicht bedurft.
Die von den Nerds argwöhnisch beäugte Geschichte ist eine Gothicromanze, wie sie im 19.-Jahrhundert-Buche steht, inklusive Rimbaud-Lektüre und Joy Division-Soundtrack. Und Skarsgård und Twigs spielen den tumben, gewalttätigen Plot nonchalant weg.
Wenig überraschender und zugleich völlig konstruierter Mystery-Thriller über eine Selbstmordsekte und eine komplizierte Vater-Tochter-Geschichte – mit Eric Bana und Sadie Sink.
James Hawes erzählt im konventionellen Rahmen die Geschichte des Lebensretters Nicholas Winton. Durch die Charakterzeichnung gewinnt »One Life« Substanz und Klasse.
Was eine überdrehte »E.T.«-Farce hätte werden können, gestaltet Marc Turtletaub als Komödie mit Tiefgang: ein ebenso anrührendes wie amüsantes Drama über einsame alte Menschen.
Ein Zweipersonenstück im und über Wasser: Zwei Schwestern von sehr unterschiedlichem Temperament werden bei einem Freizeittauchgang in einen Unfall verwickelt, die eine muss unter höchstem Zeitdruck die andere retten. Hochgradig spannend, dabei einfallsreich und mit genau der richtigen »Bodenhaftung« inszeniertes Actionkino.
Dystopischer Science-Fiction, angesiedelt in einer vom Wassermangel an den Rand des Zivilisierten getriebenen Gesellschaft. Eine junge Frau erfährt von möglichen rettenden Ressourcen und hadert mit Wissen und Misstrauen. Die Themen des Films sind aktueller als man zugeben möchte, die Umsetzung weitaus fader als angesichts dessen gestattet wäre.
90 Jahre nach der ersten Verfilmung von Erich Maria Remarques Klassiker der Antikriegsliteratur verwandelt Edward Berger die Westfront in eine apokalyptische Dystopie, die unter die Haut geht. Nachdem der Stoff schon 1930 mit drei Oscars ausgezeichnet wurde, wurde er jetzt von Deutschland eingereicht.
Halbfiktionaler Film über das erste große Experiment individueller Freiheit im Rahmen von Kunst und Ekstase. Vor dem historischen Hintergrund erzählt der Film die Geschichte einer Selbstermächtigung. Eine junge Mutter steigt aus ihrem Leben aus, um auf dem Monte Verita Fotografin zu werden
Francis Lees Film über eine Affäre zwischen zwei Frauen im Dorset des frühen 19. Jahrhunderts ist nicht leicht zugänglich. Gerade in seiner sperrigen Sinnlichkeit geht er aber, auch dank Kate Winslet, besonders nahe