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Die französische Regisseurin Mati Diop findet in ihrem bei der Berlinale in diesem Jahr mit dem Goldenen Bären ausgezeichneten Essay-Film neue Bilder für den abstrakten Begriff der Restitution. Sie sprengt dabei nicht nur die dokumentarische Form, sondern auch eurozentrische Sehgewohnheiten, um den immensen Verlust von Geschichte, Identität und kulturellem Erbe in Benin nachvollziehbar zu machen.
Blutige Body-Horror-Satire über den Sexismus und Jugendwahn der Unterhaltungsbranche, die mit Starbesetzung, grellen Schockeffekten und lautem Getöse aufwartet, in ihrer Kritik aber merkwürdig substanzlos bleibt.
Eine pensionierte Lehrerin aus Georgien taucht in die queere Subkultur Istanbuls ein, um ihre trans Nichte wiederzufinden. Levin Akins Spielfilm verwebt Fragen um Identität zu einem berührenden Plädoyer für Solidarität und die Kraft der Veränderung.
In dieser reizvoll inszenierten Parodie auf das Heistmovie erzählt der Autorenfilmer Rodrigo Moreno von einem gelungenen Coup, der zwei Missetäter in eine melancholische Freiheit führt.
Feuerland, 1801: Im Auftrag des Patrón suchen drei Männer nach einem Viehtreck; in Wahrheit »säubern« sie das Land von »Indianern«. Mit dem Völkermord an den Selk'nam adressiert Gálvez ein unbequemes Kapitel der chilenischen Kolonialgeschichte und setzt es mit formaler Meisterschaft als Historien-Western in Szene.
Sofia Coppolas Porträt der Frau im Schatten von Elvis Presley ist eine düster-schillernde Studie um Mädchenträume, Starkult und Ausbeutung. Priscillas Suche nach ihrem Platz in der Welt erzählt sie nicht als klassische Heldinnengeschichte, sondern mit Ambivalenzen und offenen Fragen.
Drei frisch gebackene Abiturientinnen fahren nach Italien, um die Freiheit zu genießen. Der »Ernst des Lebens« kommt nach einer Reifenpanne aber schon deutlich früher. Mit leichter Hand inszenierter Coming-of-Age-Film, der der Schwere des Themas gerecht wird.
Aus dem experimentierfreudigen One-Night-Stand eines verheirateten, schwulen Mannes mit einer ungebundenen, jungen Frau entwickelt sich ein schmerzhaft verknotetes Liebestriangel, das keinen der Beteiligten am Ende unbeschadet lässt. Hervorragend gespieltes, ökonomisch inszeniertes Beziehungsmelodram mit leisem empathischen Humor.
Beim Wettbewerb für exaltierte Friseuren wird ein Teilnehmer skalpiert aufgefunden. Thomas Hardimans rasante, scheinbar schnittfreie Krimikomödie interessiert sich dabei weniger für die Aufklärung des Falls, als eine Subkultur und ihre spektakulären Styles zu feiern. Ein irrer Spaß.
Ein Mädchen mit einem sehr feinen Riecher entdeckt in der Vergangenheit Wahrheiten über ihre Mutter. Léa Mysius' Film bleibt inhaltlich ambivalent und formal in der Schwebe: ein naturalistisches Mutter-Tochter-Drama, ein Zeitreisefilm und zugleich eine Versuchskonstellation zu Themen wie (traditioneller) Familie, lesbischer Liebe und Erinnerung.