Weltkino

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Ein Schicksalsschlag verhindert den finalen Aufbruch in ein Leben ohne Versteckspiele: Nina und die Witwe Madeleine sind beide in den 70ern, offiziell Nachbarinnen – und heimlich ein Paar. Im bildstarken Wechsel von Nähe und Distanz entfaltet der Film sein stilles Drama und zeichnet gleichzeitig die Porträts zweier unterschiedlicher Frauen
In seinem kraftvollsten und wichtigsten Film seit langem vollzieht Roman Polanski detektivisch genau und mit größter Nüchternheit die Affäre Dreyfus nach, die Frankreich um 1900 zutiefst erschütterte, und entdeckt im verheerenden Wirken von Antisemitismus und Machtmissbrauch erstaunliche Parallelen zu heute
Nach Jahren des Rechtsstreits kommen nun endlich Sydney Pollacks Aufnahmen des legendären Gospel-Konzerts von Aretha Franklin in die Kinos. Alan Elliott hat daraus ein mitreißendes Dokument musikalischer und religiöser Verzückung montiert, in dessen Verlauf die Sängerin und ihr Publikum (darunter Mick Jagger und Charlie Watts) immer furioser verschmelzen
Zwei Streberinnen wollen in der Nacht vor dem Schulabschluss endlich Party machen: Toll besetzt und gespielt, mangelt es »Booksmart« an Mut zur Schärfe. Was bleibt, ist ebenso nette wie harmlose Unterhaltung
Ein atmosphärisch dicht erzählter Animationsfilm über die entscheidenden Proteste in Leipzig, die zum Umsturz des DDR Regimes führten. Mittendrin Fritzi, ein junges Mädchen, das sich intuitiv der Bürgerbewegung anschließt und damit der jungen Generation ein Gesicht gibt
Yuval Adler schickt in seinem Spionagethriller Diane Kruger als Mossad-Agentin nach Teheran, wo sie sich verliebt. Mehr Charakterstudie als Genrekino, spannungsarm und unglaubwürdig
Wie schon in »Hereditary« vermischt Ari Aster in »Midsommar« erneut Horror und Melodrama, wobei die formale Brillanz seiner Inszenierung seine auffallend affirmative Haltung gegenüber heidnischen Opferbräuchen unterstreicht
Die verträumte Cleo geht in Berlin auf Schatzsuche nach einer Uhr, mit der man die Zeit zurückdrehen kann. Erik Schmitts Langfilmdebüt ist ein wie in Zuckerwatte und Kitsch gehülltes Märchen, das von einer fantasievollen Inszenierung à la Michel Gondry lebt
Mit großartigen Landschaftsaufnahmen erzählt der Film von der 83-jährigen Edie, die sich aufmacht, einen der höchsten Berge Schottlands zu erklimmen, bleibt dabei aber allzu sehr auf ausgetretenen Pfaden
Eine Mutter glaubt, dass ihr achtjähriger Sohn von einer dunklen Macht ausgetauscht wurde und sie nun bedroht. Lee Cronins verschenkt die faszinierende Ausgangsidee an oberflächliche Schockeffekte, die seinem Film »The Hole in the Ground« jegliche psychologische Tiefe rauben