Thomas Kufus
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Dass Deutschland seine Kolonialgeschichte auf dem afrikanischen Kontinent politisch, aber eben durchaus auch filmisch aufarbeitet, ist überfällig, und allein deswegen ist Lars Kraumes neuer Film wichtig. Auch dass die erschütternde Geschichte über den Genozid an den Herero und Nama aus Täterperspektive und mittels eines nicht zum Helden taugenden Protagonisten erzählt wird, ist die einzig richtige Herangehensweise.
Volker Schlöndorff beobachtet in seinem ersten Dokumentarfilm den Landwirtschaftsspezialisten Tony Rinaudo, der mit seiner Aufforstungsstrategie in Afrika bekannt wurde. Kurzdokumentarfilme afrikanischer Regiseur*innen hat er in seinen Film integriert. Konventionell, aber informativ.
Dokumentarfilm über das weltberühmte Kunstmuseum in Florenz, der Einblicke in die Institution gewährt und zugleich einzelnen Kunstwerken im Detail näherkommt, als es bei einem Besuch möglich wäre
Anne Zohra Berrached beleuchtet erneut gesellschaftliche Fragen im Blick auf eine intime Paarbeziehung: Wie verändert sich nach einem einschneidenden Ereignis der Blick auf eine Liebesgeschichte?
Dem jungen deutsch-jüdischen Musikerpaar Günther und Rosemarie Goldschmidt gelang im Jahr 1941die Flucht in die USA. Ihr Sohn Martin Goldsmith rekonstruiert zusammen mit Regisseur Anders Østergaard ihre Jahre in Nazideutschland. Trotz des ernsten Themas ist »Winterreise« mit seinen nachgespielten Dialogen und munteren Bild- und Tonmontagen ein informativer wie unterhaltsamer Film
Connie Walther wagt es, den naturalistischen Einheitsbrei deutscher Filme hinter sich zu lassen. Ihr Blick auf maskuline Reiz-/Reaktionsmuster fordert heraus, wenn auch ihr Experiment als spekulative Kopfgeburt in Erinnerung bleibt: »Die Rüden«
Ulrike Ottinger formt wildes heterogenes Material aus historischen Dokumentar- und Spielfilmclips zu einem üppigen Bilderfluss, der es ihr ermöglicht, in einem sehr persönlichen Duktus von Menschen, Orten, Künsten und Alltagsbedingungen zu erzählen: »Paris Calligrammes«
Das Thema Flüchtlingsströme vernetzt Markus Imhoof mit seinem Kinderblick auf ein italienisches Flüchtlingsmädchen, das seine Familie 1945 aufnahm: »Eldorado«
Mit großer Materialfülle beleuchtet Andres Veiel den politisch-ästhetischen Hintergrund von Josef Beuys und verlässt sich dabei ganz auf seine Montagefähigkeit
Porträt der Kunstgattung Schriftstellerei in der ikonischen Person des unbequemen Dichters und Denkers Peter Handke. Selbiger lässt sich von den seiner Meinung nach mitunter dummen Fragen der Filmemacherin nicht aus dem Konzept bringen