Port au Prince
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Nach dem plötzlichen Tod ihres Freundes tritt Mascha die Flucht nach vorn an. Die Verfilmung des Bestsellers von Olga Grjasnowa überträgt das Orientierungslose seiner Protagonistin in ein elliptisches Erzählprinzip, das nur bedingt aufgeht.
An die AAO-Kommune von Otto Mühl angelehnter Film, ein sehenswertes Lehrstück über Macht und Machtmissbrauch im Namen der Freiheit.
In einem pulsierenden Sog erzählt Vincent Maël Cardona grandios von der Aufbruchstimmung Anfang der 80er-Jahre. Einer Zeit, als in Frankreich mit Mitterand nach vielen Jahren der Konservativen ein Sozialist die Regierung übernahm und der wütende Punkrock von den melancholisch-sphärischen New Wave-Klängen abgelöst wurde.
Ein Tryptichon: drei Geschichten zum Thema Holocaust, Jüdischsein, Assimilation und Antisemitismus von 1945 bis heute. Kornel Mundruczó hat das Stück von Kata Weber verfilmt, mit großen Ambitionen, die etwas mehr Konkretion verdient hätten.
Eine unwahrscheinliche Liebesgeschichte zwischen einer gereiften Dame und einem linkischen Jungen erzählt Nicolette Krebitz in ihrem vierten Film auf so schwebend verspielte und poetische Weise, dass sich irdische Fragen nach der Wahrscheinlichkeit gar nicht erst stellen.
Apichatpong Weerasethakul erzählt von einer Frau, die von einem rätselhaften Knallgeräusch heimgesucht wird und sich in Kolumbien auf die Suche nach dessen Ursprung macht: Eine audiovisuelle Quest von meditativer Ruhe, die in eine Welt der Rätsel und Wunder führt. In der Hauptrolle fasziniert Tilda Swinton.
Recht plakativ erzählt Oliver Rihs nach wahren Begebenheiten von dem Schweizer Ausbrecherkönig Walter Stürm und dessen Anwältin Barbara Hug , die in den 80er Jahren zu Gallionsfiguren der linken Szene wurden. Großartig: Marie Leuenberger als physisch wie psychisch gezeichnete Juristin.
Sehr vergnüglich erzählt Peter Meister in seiner Gaunerkomödie von einem Duo (Bernhard Schütz und Jacob Matschenz), das an »Dick und Doof« erinnert, und garniert das Ganze mit ein paar Splatterelementen. Logische Brüche und allzu viel Klamauk lassen sich da wegschmunzeln
Mit ihrem handwerklich überzeugenden Debütfilm wirft Lisa Bierwirth einen unverkrampften Blick auf die Herausforderung einer interkulturellen Beziehung
In seinem neuesten interdisziplinären Projekt, das in der Gegend um Matera angelegt ist, gelingt dem Schweizer Regisseur Milo Rau eine erstaunlich gute Verbindung von spirituellem Gleichnis und politischem Lehrstück