Neue Visionen Filmverleih
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Eigentlich müsste diese melancholische Komödie um einen aus der Zeit gefallenen Macho, der spät väterliche Gefühle entwickelt, ein Starvehikel für Frank Dubosc sein. Aber der Hauptdarsteller, Regisseur und Autor überlässt die trefflichsten Gags seinen Leinwandpartnern; namentlich Michel Houellebecq, der in der Rolle eines Kardiologen als vergnügter Schwarzmaler glänzt.
Das Bruderstück des mit »Rimini« begonnenen Diptychons über die Saat patriarchaler Gewalt, die unterschiedlich aufgeht. Ewald, der stille Bruder von Schlagersänger Richie Bravo, ist unterwegs in Rumänien und ringt mit dem Dämon seiner pädophilen Neigungen. Seidl blickt in einen weiteren Abgrund, in dem aber Georg Friedrich seine Figur nicht im Stich lässt; das Stück heißt: die herzergreifende Widerwärtigkeit des Lebens.
Mit feiner Ironie zeichnet Maha Haj das Bild einer gespaltenen Gesellschaft in Israel und männlicher Befindlichkeiten, ohne sie politisch, religiös oder gesellschaftskritisch zu überladen. Ein nachdenklicher wie oft sehr komischer Film.
Der Comedian Olaf Schubert begibt sich in dieser Mockumentary auf die Suche nach seinem vermeintlichen leiblichen Vater, den er in Mick Jagger vermutet. Ein vergnügliches Verwirrspiel mit Fakten und Erdachtem und zugleich eine unterhaltsame Ost-West-Geschichte.
Was als lockere Bettgeschichte beginnt, verwandelt sich in dieser redestarken Tragikomödie in eine Liebesaffäre, in der sich keiner traut, zu seinen Gefühlen zu stehen – was trotz nicht ganz stimmiger Charaktere ein herzzerreißendes Schauspiel ist.
Im Stil eines Dokumentarspiels hat Bernd Michael Lade die Aussage eines langjährigen KZ-Insassen vor einem Militärgericht gegen SS-Mörder in Szene gesetzt. Der konzentrierte Film basiert auf Gerichtsprotokollen.
Wenn Gérard Depardieu als französischer Starkoch in einer japanischen Nudelküche wieder Appetit auf das Leben bekommt, ist dies schon aufgrund seines Charismas unterhaltsam, ergibt aber mit den achtlos gezeichneten Nebenfiguren eine allzu dünne Suppe.
Drei Freundinnen, darunter eine Kurdin, inszenieren in der Gebetskleidung der Mutter ein Musikvideo zu »Losing My Religion«. Kurdwin Ayub inszeniert flippig und ganz ohne Problemfilm-Duktus ein migrantisch geprägtes Coming of Age zwischen (digitaler) Moderne und (religiöser) Tradition.
Ein abgehalfterter Schlagersänger, der in einem winterlich melancholischen Rimini ältere Damen beglückt, wird von seiner Vergangenheit eingeholt: Die nicht gekannte Tochter will den nicht geleisteten Unterhalt auf einen Schlag. Es könnte dies auch eine Chance sein und Richie Bravo kämpft um sie mit allen ihm zur Verfügung stehenden unfeinen Mitteln. Dank Hauptdarsteller Michael Thomas fällt das nicht nur trostlos aus, sondern vor allem herzergreifend.
Anhand zweier Chorleiterinnen und einem Chorleiter eröffnet das Regieduo Dobmeier und Striegnitz einen neuen Blick auf die Faszination des Chorsingens und -dirigierens. Voller Empathie und im Sog der Musik mitreißend porträtieren sie drei außergewöhnliche Persönlichkeiten.