Neue Visionen Filmverleih
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Eine Autorin arbeitet undercover auf einer Fähre als Putzfrau: Das auf einem Sachbuch basierende Sozialdrama wirft, über die gelungene Darstellung prekärer Arbeit hinaus, die verstörende Frage auf, ob Freundschaft jenseits der Klassenschranken möglich ist.
Zum dritten Mal thematisiert Philippe de Chauveron rund um seinen Spießbürger und dessen Schwiegersöhne die diversen Ressentiments und Vorurteile der Franzosen. Auf vielleicht zu leichte Weise, aber doch mit ein paar gelungenen Spitzen.
Antoine ist fast taub, was er bislang eigentlich gut verdrängen konnte. Als seine Mitmenschen nicht mehr mitspielen, eröffnen ihm Hörgeräte ein völlig neues Leben und die Chance auf die große Liebe. Generische Liebeskomödie, die sich in Klischees und uninspirierten Bildern verliert.
So pathetisch der Titel, so lebendig, unkitschig und gutgelaunt die Umsetzung: Der achtjährige Samay verliebt sich in die siebte Kunst; fortan gilt sein gesamtes Sehnen und Trachten dem filmischen Geschichtenerzählen; und während er gemeinsam mit seinen Freunden sogar ein Kino bastelt, erhält das Publikum Unterricht in analoger Vorführtechnik.
Jacques Audiards neuer Film ist ein forscher Kurswechsel: Zum ersten Mal dreht er in Schwarzweiß, zum ersten Mal adaptiert er einen Comic und verzichtet dabei (fast) ganz auf die Gewalt, die sonst das dramaturgische Kraftfeld seines Kinos bildet. Statt dessen zeichnet er ein lebhaftes Generationenporträt und inszeniert einen beschwingt melancholischen Liebesreigen im modernen Paris.
Nach zwei Ausflügen ins westeuropäische Kino kehrt Asghar Farhadi mit seinem neuen Film in seine Heimat zurück, um seine detektivischen Ermittlungen in der iranischen Gegenwart fortzusetzen. Was ein Brechtsches Lehrstück hätte werden können über das Unglück eines Landes, das Helden nötig hat, erweist sich als ein moralischer Thriller, der so umsichtig konstruiert ist, dass er das Urteil über seinen Protagonisten dem Publikum überlassen kann.
Derb, drastisch und überdreht: Srdjan Dragojevics Satire bekräftigt munter die Folklore des Balkankinos. Ihr Blick auf drei Jahrzehnte postsozialistischer Mentalitätsgeschichte ist schwarzhumorig, lässt als Parabel aber grotesken Feinschliff vermissen
In diesem märchenhaften Historienfilm über einen Koch im Ancien Régime, der mit einer mysteriösen Frau das Konzept eines bürgerlichen Restaurants entwickelt, wird das Essen und Genießen als demokratische Errungenschaft gefeiert
Die Komödie über eine Rosenzüchterin, die mit drei unterbelichteten Helfern um ihren Betrieb kämpft, kommt nicht ohne Klischees aus, gewinnt aber durch ihre leichtfüßiges Wechselspiel zwischen Melancholie und Burleske – und durch das Charisma von Catherine Frot in der Titelrolle
Ein Zugunglück und die menschliche Sehnsucht nach Sinn sind für Anders Thomas Jensen und Mads Mikkelsen der Ausgangspunkt für einen finsteren Rachethriller im Gewand einer politisch völlig unkorrekten Komödie