Jens Balkenborg
Filmkritiken von Jens Balkenborg
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Raymond Depardon zeigt zehn richterliche Anhörungen von zwangseingewiesenen Psychiatriepatienten. »12 Tage« ist filmischer Humanismus, der den gesellschaftlich stigmatisierten Kranken ihre Menschlichkeit zurückgibt
In seinem märchenhaften Regiedebüt erzählt Fabrice Benchaouche die Geschichte einer algerischen Jungenfußballmannschaft. Die Tragik des Bürgerkriegs und seiner Folgen wehen mit und werden von »Timgad« in einen liebevollen Eskapismus übersetzt
Zum 100. Jubiläum des Bauhaus verbindet die Dokumentation »Vom Bauen der Zukunft« die Geschichte der legendären Kunstschule und ihre utopischen Ideen mit aktuellen Projekten
In neorealistischer Tradition erzählt Boris Khlebnikov von der zerrütteten Ehe eines Sanitäters und einer Ärztin. »Arrhythmia« besticht als Paar- und Sozialstudie
Mark Noonans ruhig erzählter Dokumentarfilm setzt dem renommierten Architekten Kevin Roche ein sympathisches kleines Denkmal. Mit Roches Idealen von Demokratie und Gemeinschaft ist der Film auch ein Plädoyer gegen Nationalismus und Abschottung
In seinem vierten Spielfilm vermengt Joachim Trier Coming-of-Age und übernatürlichen Thriller. »Thelma« entfaltet einen inszenatorisch dichten, spannenden Sog der besonderen Art und funktioniert zugleich als Allegorie aufs Erwachsenwerden
Der Film-Grenzgänger RP Kahl verbindet in einem assoziativen Rausch Kunstfilm, männliche Masturbationsfantasie, Roadmovie und Noir-Thriller. »A Thought of Ecstasy« ist ein überambitionierter, aber dennoch faszinierender Trip
Diese Geschichte der Filmmusik ist wenig mehr als eine Hetzjagd durch die bekannten Highlights der Filmkomposition – ohne Einordnung oder Reflexion. Nur über die zeitgenössischen Komponisten gibt die materialreiche Doku »Score« einen adäquaten Überblick
In ihrem zweiten Spielfilm »Beach Rats« erzählt die Independent-Regisseurin Eliza Hittman vom heimlichen homosexuellen Erwachen eines Jugendlichen. Eine packende Coming-of-Age-Geschichte der anderen Art, brutal und poetisch zugleich
Kenneth Branaghs »Mord im Orient-Express« ist eine etwas rührselige, aber gelungene Neuauflage von Agatha Christies Krimiklassiker. Die Wiederbegegnung mit Hercule Poriot weiß jedenfalls zu unterhalten